Umwelt in Mettmann BUND räumt um Goldberger Teich auf

Mettmann · Die BUND Ortsgruppe Mettmann sammelt Müll rings um den Goldberger Teich. Dabei fand sich jede Menge Unrat im Gebüsch.

Bei der Dreck-weg-Aktion packte Gudrun Göde, zweite Vorsitzende des BUND, mit an.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(dne) Eigentlich sah es gar nicht so schlimm aus – rings um den Goldberger Teich am Montagabend. Doch nach nur einer Stunde Müllsammeln waren die acht Helfenden von der BUND Ortsgruppe Mettmann schlauer. Vier prall gefüllte, große Müllsäcke kamen in der kurzen Zeit zusammen. Obendrein zerrten die Umweltschützer ein etwa vier Meter langes Plastikrohr aus dem Gebüsch. Ein großer Stapel alte Dachpappen, gefüllte Hundekotbeutel, zahlreiche Flaschen und ein offensichtlich vergessener Damenschlüpfer gerieten ebenfalls in die Greifzangen der Saubermacher. Ein emailliertes Blech und einige hundert Zigarettenkippen kamen noch hinzu. Die BUND-Ortsvorsitzende Ursula Ripke zieht am Tag danach kopfschüttelnd Bilanz: „Dieses Ergebnis zeigt uns, wie groß der Nachholbedarf ist, was die Sensibilität im Umgang mit der Umwelt anbetrifft.“

Eine Kippe vergiftet
40 bis 60 Liter Wasser

Das lässt sich an weggeschnippten Zigarettenkippen gut erklären, wie es die zweite Vorsitzende Gudrun Göde zum Auftakt der Sammelaktion tat: „Jede Zigarettenkippe vergiftet 40 bis 60 Liter Wasser.“ Und die braun-gelb versifften Filter lösen sich nicht sofort rückstandslos auf. „Denn sie bestehen aus einer Kunststofffaser, die in Süßwasser dazu 15 Jahre lang braucht, in Salzwasser sind es gar 400 Jahre.“ Wer die Natur als Aschenbecher benutze, müsste eigentlich richtig zur Kasse gebeten werden – da waren sich die BUND-Müllsammler einig.

Rings um den Goldberger Teich gibt es Abfalleimer mit der Möglichkeit, hochgiftige Zigarettenreste zu entsorgen. „Aber viele Menschen schaffen es offenbar nicht, die zwei, drei Schritte hin zum Mülleimer zu gehen“, schimpft Ursula Ripke. Dies und die achtlos ins Umweltschutzgebiet gekübelten Keller- und Garagen-Reste machen sie sprachlos. „Ob die Verursacher denken, sie hätten über ihre Steuerzahlungen das Recht, Abfälle wahllos zu verteilen?“

Für Mettmann hat Ripke diese Idee: Wie wär‘s, wenn Anlieger wie die Inhaber des Stadtwaldhauses sich mit der Stadt einigen, die eigenen Parkplätze regelmäßig zu säubern und dafür etwas bekommen. „Dann wären allen geholfen: die Stadt spart, der Gastronom hat ein sauberes Umfeld und in der Natur würde sich der Unrat nicht stapeln.“

Wer beim Müllsammeln helfen will, kann sich per E-Mail melden