Unfall mit zwei Schwerverletzten überschattet den Karnevalszug
Tausende Narren feierten Straßenkarneval. Danach erlitten bei einem Unfall zwei Zugteilnehmer schwerste Beinverletzungen.
Mettmann. Ein Unfall mit zwei Schwerverletzen hat am Samstag das närrische Treiben in Mettmann überschattet. Wie die Polizei berichtet, sind Teilnehmer des Karnevalszugs von einem Wagen gefallen und anschließend überrollt worden. Der Unfall ereignete sich nach Ende des Umzugs.
Ein 19 Jahre alter Traktorfahrer wollte mit einem Karnevalsanhänger im Anschluss an den Zug die Talstraße in Richtung Innenstadt entlangfahren. Einige Narren waren noch auf dem Anhänger. Als der Fahrer in die Beethovenstraße links abbiegen wollte, fielen eine 35-Jährige und ein 42-Jähriger von dem Wagen.
Beide erlitten bei dem Unfall schwerste Verletzungen an den Beinen. Der Mann wurde ins Mettmanner Krankenhaus gebracht, die Frau mit einem Rettungshubschrauber in die Uni-Klinik Essen geflogen. Am Sonntag teilte die Polizei mit, dass die Frau nicht in Lebensgefahr schwebt. Es sei aber nicht ausgeschlossen, dass ihr der Unterschenkel amputiert wird.
Die Straße wurde für den Rettungseinsatz drei Stunden gesperrt. Weil sich der Vorfall nach dem Umzug ereignet hat, haben viele Zugbesucher das Ereignis nicht mitbekommen.
Sie feierten zuvor Straßenkarneval unter dem Motto „Jeck und Heiter, Mettmann baut immer weiter“. Mit dabei waren 31 Mottowagen und 17 Fußgruppen. Traditionell zeigten die Jecken auf humorvolle und bissige Weise, was sie von den Veränderungen in der Stadt halten. Während die SPD die Stadt als höllische Baustelle bezeichnete, machten die Grünen mit dem Schriftzug „Niemand hat die Absicht, das Neandertal zu roden“ ihrem Unmut über die jüngsten Baumfällungen im Neandertal Luft.
Erstmals nahm in diesem Jahr auch der Club K mit einem Wagen am Umzug teil. Die Idee zur Teilnahme sei anlässlich des Geburtstages der Inhaberin Lambrini Trimintani entstanden, erklärt Benjamin Konkol. Auf ihrer Geburtstagsfeier haben Konkol und die anderen Mitarbeiter der Diskothek eine Liste mit Aufgaben aufgestellt, die Trimintani im folgenden Jahr in die Tat umsetzen sollte. „Ein Punkt war schließlich, am Zug teilzunehmen“, sagt Konkol, der als Mexikaner verkleidet auf dem Wagen stand.
Ebenfalls zum ersten Mal beteiligte sich auch der FC Mettmann 08. Der Fußballverein nahm die Querelen um das Vereinsheim auf dem Pfennig zum Anlass, um Bürgermeister Bernd Günther im wahrsten Sinne des Wortes auf die Schippe zu nehmen. In der Traktorschaufel ihres Wagens befand sich eine Auswechselbank, auf der eine Pappfigur des Bürgermeisters saß.