„Unsere Oberstadt kann ein Besuchermagnet werden“
Der frühere Stadtdirektor Horst Masanek hat viele Visionen und Ideen für Mettmann.
Metzkausen. Er ist ein genauer Kenner der Stadt, ein kluger Kopf und ein begeisterter Mettmanner — Horst Masanek, Mettmanns ehemaliger Stadtdirektor (von 1980 bis 1998). Mit seinen Zukunftsprognosen, Ideen und Visionen für Mettmann begeisterte der ehemalige Verwaltungschef Dienstagabend die Gäste am Stammtisch des Metzkausener Bürgervereins in der Gaststätte Wöllenhaus.
Die Metzkausener hatten den Mettmanner eingeladen, um von ihm zu erfahren, wohin Mettmann treibt. Doch Masanek korrigierte gleich zu Beginn. Mettmann treibe nicht ziellos in eine ungewisse Zukunft. Vielmehr werde der Weg der Stadt von der Verwaltung und Politik vorgegeben. Und deshalb räumt er Mettmann gute Zukunftschancen ein. Von der wachsenden Wirtschaftsregion Düsseldorf-Niederrhein werde die Stadt profitieren, sagte Masanek voraus.
„Diese Wirtschaftsregion wird auch in den kommenden Jahren Zuwanderungen nach sich ziehen. Mettmann hat die große Chance, in dieser Entwicklung eine gute Position einzunehmen“, sagte Masanek. Die Stadt werde ein stark nachgefragter Wohnort bleiben. Dafür müssten die Weichen schon jetzt gestellt werden. Mettmann brauche 800 bis 1000 neue Wohnungen. „Dafür muss die Stadt Flächen ausweisen. Damit muss heute schon begonnen werden.“
Wichtig sei es darüber hinaus, neue Gewerbeflächen auszuweisen und zu erschließen. Die Ausdehnung Mettmanns über den Südring hinaus in Richtung Düsseldorf, die vor 20 Jahren noch nicht durchsetzbar war, müsse neu angegangen werden, forderte Masanek. „Da liegen die guten Flächen. Das muss jetzt angepackt werden.“ Die Vermarktung von Gewerbeflächen brauche sehr viel Profitum. Masanek: „Die Stadt braucht Netzwerke, über die neue Unternehmen nach Mettmann geholt werden.“ Ohne eine professionelle Wirtschaftsförderung werde es auch weiterhin nur zufällige Ansiedlungen geben. Mit der Seibelquerspange und der Osttangente seien die Weichen für eine Verkehrsentlastung der Innenstadt gestellt. Doch wichtig für die Stadt sei auch der Ausbau der L 239.
Während in den 1970er-Jahren die Versorgung der Bürger in Mettmann fast ausschließlich auf die Innenstadt beschränkt war, sei diese Fehlentwicklung bis heute weitestgehend korrigiert worden. „Allerdings“, sagte Masanek, „ist uns bei diesem Prozess die Innenstadt verloren gegangen.“ Mit dem neuen Einkaufszentrum an der Straße Am Königshof, das im November des kommenden Jahres seine Geschäfte öffnen soll, werde das große Entwicklungsloch wieder mit Leben gefüllt“, sagte Masanek: „Die Zusammenballung der geschäftlichen Aktivitäten wird Kaufkraft nach Mettmann zurückholen.“
Masanek forderte eine Belebung der Poststraße, den Umbau des Königshof-Theaters in eine Art kleines Kaufhaus sowie eine Umstrukturierung der Oberstadt. Masanek: „Mit Fantasie müssen die Reize dieses Mettmanner Kleinods hervorgehoben werden. An diesem Thema entscheidet sich ein Großteil der Zukunft unserer Stadt.“ Kunsthandwerk, Handwerk und Antiquitäten passen seiner Meinung nach in die historische Oberstadt und kann sie so zu einem Magneten für Besucher machen.