NRW Mit Wut in den Dauerstau
Mettmann · Morgens, mittags, abends: Stau. Die Düsseldorfer Straße bringt Kühler und Fahrer zum Kochen. Grund ist eine Baustelle der Stadtwerke.
Der Weg nach Mettmann oder aus Mettmann hinaus ist zurzeit mit Zorn, Ärger und Wut gepflastert. Und mit drei, innerhalb von zwei Tagen bei Unfällen verletzten Personen. Polizeimitarbeiter berichten, dass sie morgens 30 bis 45 Minuten zusätzlich für den Weg zum Präsidium einkalkulieren müssen, weil bereits an der Anschlussstelle der Autobahn A 3 der Rückstau beginnt. Bei FDP-Ratsherr Christoph Zacharias haben sich etliche Bürger aus Metzkausen mit ihren Beschwerden gemeldet: „Kritisiert wird vor allem, dass auf der Baustelle, die für das Verkehrschaos verantwortlich ist, niemand zu arbeiten scheint.“ Mit der Baustelle ist das Nadelöhr Düsseldorfer Straße/Peckhauser Straße sowie Düsseldorfer Straße/Südring gemeint. Seit hier Baken und Sperren ganze Fahrspuren blockieren und eine Baustellenampel wild schaltet, geht es nur noch im Schritttempo voran.
Im Frühsommer war die Peckhauser Straße halb gesperrt
In dem Durcheinander weiß oftmals niemand mehr, wer nun Grün hat. Am Montag, 23. August, übersah eine 58-Jährige aus Solingen beim Abbiegen in den Südring ein entgegenkommendes Fahrzeug. Bei dem Unfall wurden zwei Personen verletzt. Nur einen Tag später stießen auf derselben Kreuzung schon wieder zwei Fahrzeuge zusammen. Ein Mann wurde verletzt. Und die Staus wurden noch länger.
„Mit unseren Einsatzfahrzeugen kommen wir im Notfall mit Blaulicht und Sirene durch“, sagt ein Sprecher der Polizei. Allerdings habe man sich an die Baustellenleitung gewandt, um die Takte der Baustellenampeln zu verändern. Ähnliches erklärt auch Stadtsprecher Thomas Lekies auf Nachfrage: „Die Ausgestaltung einer solchen Baustelle wird vom Auftraggeber und den Baufirmen festgelegt, in diesem Fall also von der Netzgesellschaft. Die Stadt unterstützt bei der Verkehrsführung.“ Man habe sich bereits mehrfach dafür eingesetzt, dass der Verkehr aus den Nebenstraßen besser abfließen könne.
Die Sprecherin der Stadtwerke Düsseldorf, Nathalie Kahl, bestätigt, dass auf der Baustelle tatsächlich niemand zu sehen war: „Das liegt an den Wasserproben, die wir vor einigen Tagen entnommen haben. Seit dieser Zeit steht die Baustelle still.“ Dies sei ein normales Verfahren beim Verlegen einer Wasserleitung.
Um die Wasserqualität garantieren zu können, dürfe erst weitergearbeitet werden, sobald das Labor grünes Licht gebe. Ob die Arbeiten an der hochbelasteten Düsseldorfer Straße nicht besser im Tunnelvortrieb hätten erledigt werden können? Hierzu gibt es von der Stadt und den Stadtwerken unterschiedliche Aussagen. Laut der Stadt Mettmann sei der Untergrund dafür nicht geeignet. Die Stadtwerke erklären, ein Tunnelbau sei aufwändig und teuer und entspräche nicht dem Standardverfahren.
Die gute Nachricht zum Schluss: Der Bauleiter hoffe, dass die Baustellenampel voraussichtlich um den 10. September herum abgebaut werden könne, so die Stadtwerke.