Wache bleibt am alten Standort
CDU und FDP lehnen ein Gutachten für einen Umzug der Feuerwehr an die Osttangente ab.
Mettmann. Eine mögliche Standortverlagerung der Feuer- und Rettungswache an die Osttangente ist erst einmal vom Tisch. Mit den Stimmen von CDU und FDP hat der Rat die Freigabe von 5000 Euro für ein Gutachten über den Umzug der Feuerwehr abgelehnt.
Beide Fraktionen beriefen sich bei ihrer Entscheidung auf die Ausführungen des Leiters der Feuerwehr, Dietmar Wichmann. Er hatte sich klar für den alten Standort an der Laubacher Straße ausgesprochen.
Nachdem die Pläne Mettmanns, mit Wülfrath und dem Kreis Mettmann einen großen Baubetriebshof an der Osttangente zu bauen, geplatzt sind, hatte die Stadt die Idee, die Feuerwehr und den Baubetriebshof zusammenzulegen. „Beide Einrichtungen müssen saniert, modernisiert und erweitert werden“, hatte Beigeordneter Reinhold Salewski erklärt.
Eine Verlagerung, so Salewski, würde aber nur dann weiterverfolgt, wenn ein Gutachter feststellt, dass auch vom Stadtort Osttangente aus die vorgeschriebenen Hilfsfristen eingehalten werden können. Bei einer Alarmierung muss die Feuerwehr innerhalb von sieben Minuten mit den ersten Kräften am Einsatzort ankommen.
Eine Zusammenlegung der Feuerwehr und des Baubetriebshofs bietet nach Meinung Salewskis außerdem der Stadt Möglichkeiten, Geld zu sparen. „So könnten Feuerwehrleute, die im Alarmdienst sind,
Aufgaben im Baubetriebshof übernehmen, etwa bei den Gebührenrechnungen. Gibt es Alarm, wären sie schnell am Einsatzfahrzeug“, sagt Salewski. Darüber hinaus könnten Flächen gemeinsam genutzt sowie Geräte, Maschinen und Fahrzeuge gepflegt und gewartet werden.
Allerdings hatte Wehrleiter Wichmann Zahlen ermittelt, die für den alten Standort sprechen: 24 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr wohnen im Umkreis von 500 Metern zur Wache und 56 im Umkreis von einem Kilometer. Wichmann: „Im Umkreis von einem Kilometer zum Standort Osttangente wohnen nur drei Einsatzkräfte.“
Außerdem zitiere Wichmann aus der Einsatzstatistik der vergangen drei Jahre. Demnach lagen die Einsatzschwerpunkte der Feuerwehr in diesem Zeitraum günstig zum Stadtort Laubacher Straße. „Es waren die A 3, die A 44, Tal-, Garten-, Flur- und Eidamshauser Straße“, sagte Wichmann in der Ratssitzung.
Kritisch sieht der Feuerwehrchef die Vorgabe, von der Osttangente aus die Hilfsfristen einzuhalten. „Nach meiner Einschätzung können wir das von dort aus nur schaffen, wenn wir zusätzliche hauptberufliche Kräfte einstellen.“
Denn zurzeit sind die hauptamtlichen Feuerwehrleute nach Dienstschluss auf die Unterstützung von Ehrenamtlern angewiesen. Bei einer Alarmierung können sie erst ausrücken, wenn Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr zur Wache gekommen, um das erste Fahrzeug mitzubesetzen. Lediglich tagsüber sind mehr hauptamtliche Kräfte auf der Wache.