Wahrzeichen schaffen Identifikation

Markante Punkte in der Stadt oder geschichtsträchtige Orte sind immer ein Stück Heimat.

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Kreis Mettmann. In Mettmann prägen Kirchen das Stadtbild. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Logodiskussion hat sich bei einer Bürgerbefragung herausgestellt, dass St. Lambertus und die Evangelische Kirche Freiheitstraße den Mettmannern näher sind als beispielsweise das Neandertal. Der Fundort des Neandertalers (er liegt übrigens auf Erkrather Gebiet) hat sicherlich überregional die größere Bedeutung. Doch als Wahrzeichen für die Kreisstadt gelten die beiden Kirchen, deren Türme auch im alten Stadtwappen zu finden sind. 904 gab es in Mettmann nur eine kleine Kapelle, die dem Heiligen Lambertus geweiht war. Im Lauf der Jahrhunderte wuchs die Gemeinde und die Kirche wurde zu klein. So entstand im 12. Jahrhundert eine große romanische Kirche. Davon sind bis heute der Turm und das Taufbecken erhalten geblieben. Die Evangelische Kirche Freiheitstraße wurde zwischen 1774 und 1780 erbaut und am 14. Dezember 1780 ihrer Bestimmung übergeben.

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Aber noch einmal zurück zum Fundort des Neandertalers, der für Erkrath eine Art Wahrzeichen werden könnte — zumindest nach dem großen Umbau, denn das Areal soll sich künftig mit einem kapitalen Aussichtsturm schmücken, so sieht es der „Masterplan Neandertal“ vor. Alteingesessene Erkrather mögen jetzt anmerken, dass doch das schmucke Kurhaus an der Bahnstraße, das seinerzeit manche Postkarte zierte, mit Fug und Recht Anspruch auf den Wahrzeichen-Titel habe. Stimmt natürlich. Aber die aufstrebende Fundstelle sägt ein bisschen daran: 19 Meter hoch hinaus zur historischen Lage der Feldhofer Grotte — dort wurden 1856 Knochenreste des Neandertalers entdeckt — soll es den Plänen der Stiftung Neanderthal Museum nach mit dem neuen Turm gehen. Über eine Doppelhelix-Konstruktion gelangen Besucher dann ohne Treppen oder Aufzug barrierefrei zur Spitze, die von einem Riesenmodell der Schädelplatte des Neandertalers gekrönt wird. Dort installierte Digital-Fernrohre sollen den Blick auf Darstellungen des Orts zur Eiszeit oder im 19. Jahrhundert ermöglichen.

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Wülfraths Wahrzeichen sind prägend für den Wirtschaftsstandort als größtes Kalkabbaugebiet Europas: die Steinbrüche. Dabei haben sich die stillgelegten Abbauflächen zu Naturparadiesen aus Menschenhand entwickelt. Wegen seines eindrucksvollen Panoramas wird der Aussichtspunkt des einstigen Steinbruchs Schlupkothen und heutigen Sees sogar Südseestrand genannt. Die stillgelegten Steinbrüche der Kalkstadt lassen sich zum Teil auf Rad- und Wanderwegen erkunden. Sie bieten eine spannende Kulisse mit alten Industrieanlagen, schroffen Felskanten und blauen Wasserflächen. Rad- und Wanderfreunden empfiehlt die Stadt vor allem die große Kalktour, eine 32 Kilometer lange Strecke, die die Steinbrüche Prangenhaus, Rohdenhaus, das Sedimentationsbecken Eigner Bach, den Steinbruch Schlupkothen und den Bochumer Bruch mit dem Zeittunnel verbindet. Red