Wer parken will, muss zahlen

Kostenfreie Parkplätze und 30 Minuten freie Parkzeit mit der Brötchentaste — das ist ab 1. Januar Geschichte. Die Stadt braucht Geld.

Wer parken will, muss zahlen
Foto: Achim Blazy

Mettmann. Menschen, die in Mettmann einkaufen oder in der Kreisstadt arbeiten, müssen sich ab 1. Januar daruf einstellen, dass es weniger kostenfreie Parkplätze und weniger Pendlerparkplätze geben wird. FDP und UBWG sind gegen die neue Parkregelung. Sie sieht folgendermaßen aus: Die freie Parkzeit der Brötchentaste wird auf 15 Minuten halbiert. Danach wird für jede halbe Stunde eine Parkgebühr von 80 Cent erhoben. Und: Die bewirtschafteten Parkraumzonen werden ausgeweitet. Künftig zahlen Autofahrer auch in den Straßen: Goethestraße, Neanderstraße (zwischen Seminar- und Weststraße), Laubacher Straße (zwischen Neander- und Ringstraße) Am Rathaus (Parkbuchten gegenüber der Kreissparkasse), Friedhofstraße, Elberfelder Straße (Bereich ab Tunnel bis Feldstraße/Leyer Kopf).

Ursprünglich hatte die Verwaltung vor, die beiden großen Parkplätze (Hammerplatz und Seibelparkplatz)ebenfalls zu bewirtschaften. Doch diese Idee ist vom Tisch. „Es ist die falsche und eine katastrophale Entscheidung, auf dem Hammerplatz und auf dem Seibelparkplatz Parkuhren aufzustellen. Die Autofahrer würden in die Wohngebiete ausweichen“, sagte Jan Söffing (FDP). Man dürfe nicht nur an das Stadtsäckel denken. Die Verwaltung geht davon aus, dass durch das neue Parkkonzept über 150 000 Euro zusätzlich ins Säckel fließen. Richard Bley (CDU) hatte sich stark gemacht, die Laubacher Straße aus dem Parkkonzept auszunehmen, da Anwohner auf die Plätze angewiesen seien. Die CDU hätte es außerdem gerne gesehen, wenn die Goldberger Straße mit in die Parkzone eingebunden worden wäre. Doch die Verwaltung wies auf mögliche Konflikte mit den Anwohnern hin. Für beide Anträge gab’s keine Mehrheit.

Aber die Parkzeitdauer ist erweitert worden: Montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr (bisher von 8.30 bis 19 Uhr), samstags von 7 bis 16 Uhr (bisher von 8.30 bis 14 Uhr), sonn- und feiertags frei. Die Verwaltung will zusätzliche 450-Euro-Kräfte einstellen, die die Einhaltung der Parkzeiten kontrollieren. Dies würde sich rechnen, sagt Erster Beigeordneter Dietrich Stang. Denn die Ausgaben an Personalkosten für die Kontrolleure müssen durch die Verwarngelder wieder reinkommen.

Jan Söffing, FDP

Fakt ist nun, dass ab Januar ein Verdrängungs-Wettbewerb in Sachen Parkplätze beginnen wird. Autofahrer werden in die Peripherie ausweichen — in Wohnstraßen. Damit ist der Streit mit Anwohnern programmiert. Die Anwohner müssten dann Anwohnerparkausweise kaufen, um auf der sicheren Seite zu sein. Schon heute sind die kostenfreien Parkplätze auf dem Seibelparkplatz, dem Hammerplatz und an der Elberfelder Straße werktäglich alle besetzt. Die Marktbeschicker parken mittwochs und samstag dort ihre Autos.

Hinzu kommt, dass auf dem Hammerplatz zum überwiegenden Teil Schüler der kreiseigenen Ausbildungsstätten im Pennyhochhaus parken. Die beiden Tiefgarargen (Kreissparkasse und Neanderthalpassage) sind oft ausgebucht. Mettmanner fragen sich, warum das Grundstück neben dem Schuhmacher Rainer an der Flintrop-Straße nicht als Parkplatz genutzt werden kann oder das freie Grundstück an der Schwarzbachstraße. Dort hatte die Stadt mal ein Parkhaus geplant.