Werbegemeinschaft: St. Martin schaut gerne vorbei
Zum dritten Mal lockten mittelalterliche Handwerkskünste und Verkaufsstände auf den Hochdahler Markt.
Hochdahl. Dicht gedrängt stehen die Zelte auf dem Marktplatz, der Duft von Apfelpfannkuchen und Glühwein liegt in der Luft. Viele haben sich auf den Weg gemacht und betrachten bei den letzten Sonnenstrahlen des Tages prüfend das Angebot an den Ständen. Nur einer macht sich rar beim Hochdahler Martinsmarkt - Sankt Martin.
Beim Schmied raucht und zischt es, während geklopft und gehämmert wird, was das Zeug hält. Klirrend fällt der Schmiedehammer auf das Werkstück, das später mal ein Messer werden soll. Gebannt starrt der kleine Nikolas auf die fliegenden Funken. Zusammen mit Vater Bernd steht er nun schon eine ganze Weile vor dem Schmiedestand und beobachtet Schmied Peter beim mittelalterlichen Handwerken.
"Super Idee dieser Martinsmarkt", findet Nikolas. Nur den Sankt Martin habe er noch nicht gesehen. Sein Vater nickt zustimmend. Auch ihm sagt die Mischung aus Essen und Kunsthandwerk zu.
Die Landsleut nehmen fast die Hälfte des Marktes für ihre Buden ein. Bei ihnen geht es ganz traditionell zu. Bogenbauer, Glasperlenzieherin, Schmied, Weber und sogar eine Wahrsagerin haben auf dem Markt ihre Zelte aufgeschlagen. In der Mitte steht das Tavernenzelt vom Brätes, der eigentlich Dirk Herrmann heißt. Zum dritten Mal sind die Landsleut, die sich mit der Darstellung von mittelalterlichen Handwerkskünsten beschäftigen, zu Gast beim Hochdahler Martinsmarkt. "Die Leute sind super, und die Atmosphäre ist schön", meint Dirk Hermann sichtlich zufrieden. Er kommt gerne nach Hochdahl.
Zufrieden ist auch Sara Willwerth von der Werbegemeinschaft. "Das Wetter ist gut, und es sind viele Leute hier", resümiert sie. Nur ein wenig mehr als die erlaubten 40 Plakate hätte sie schon gerne aufgehängt, um Werbung für den Markt zu machen. Die Frage, ob denn der parallel stattfindende Markt der Freizeitkünstler im Bürgerhaus dem Martinsmarkt die Kunden streitig mache, verneint sie. "Im Gegenteil, das befruchtet sich gegenseitig", ist sie sicher.
Für Sara Willwerth ist der Markt vor allem Treffpunkt für alle Hochdahler, aber natürlich auch gute Werbung für die Geschäftsinhaber in Hochdahls Mitte. "Hier sollen sich die Hochdahler treffen, das sind ja unsere Kunden", so Willwerth. "Wenn die Leute hier sind, ist das für uns die beste Werbung." Passend zur früh einsetzenden Dunkelheit bieten die Geschäfte am Hochdahler Markt ein "Candlelight-Shopping" an und öffnen ihre Läden bis 20 Uhr am Abend - auch so kann sich ein Stadtzentrum für Kaufwillige attraktiv machen.
Der nach einhelliger Meinung vieler Marktbesucher heimliche Höhepunkt des ersten Markttages sind aber dann nicht die verlängerten Öffnungszeiten, sondern die "jecken Höhner". Gleich zwölf Hühnerfiguren zweier Kölner Künstler kommen bei Auktionator Tobias Wienke unter den Hammer. Von Hochdahler Vereinen und Privatleuten bunt verziert lösen sie bei den Besuchern ein kleines Bieterfeuerwerk aus. 1200 Euro kommen bei der Auktion zusammen. Sie sollen dem Kindertreff im Bürgerhaus zugute kommen - eben ganz im Sinne des Heiligen Martins.