Lichtgeschwindigkeit für Mettmann Die Glasfaser kommt garantiert

Mettmann · In Metzkausen und Obschwarzbach werden fünf Millionen Euro in das schnelle Datennetz der Zukunft investiert. Nach Angaben von Stadt und Unternehmen haben mehr als 33 Prozent der Anlieger für zwei Jahre unterschrieben.

Wer in Metzkausen und Obschwarzbach unterschrieben hat, bekommt ein Glasfaserkabel bis ins Haus.

Foto: dpa/Uwe Anspach

Ein leises, höchst inoffizielles „Yup“ gab es schon am 14. Dezember, einen Tag nach Ablauf der Zeichnungsfrist. 33 Prozent Abschlussquote erreicht. Aber alle Experten warnten davor, dass zu kommunizieren. Erst müssten alle online im Netz abgeschlossenen Verträge auf ihre Gültigkeit geprüft werden. Das ist mittlerweile geschehen und nun ist klar: Metzkausen und Obschwarzbach bekommen Internet in Lichtgeschwindigkeit. Für rund fünf Millionen Euro wird die Deutsche Glasfaser kostenlos Lichtwellenleiter bis in die Häuser und Wohnungen von allen verlegen, die für mindestens zwei Jahre unterschrieben haben.

Bürgermeisterin Sandra Pietschmann ist begeistert, heißt es in einer städtischen Pressemitteilung: „Es war schon eine knappe Sache und wir haben bis zuletzt im Team der Wirtschaftsförderung daran gearbeitet und mitgefiebert, dass genügend Bürgerinnen und Bürger in den Ortsteilen sich für einen Anschluss entscheiden.“ Pietschmann verbindet ihren Erleichterungsseufzer mit einem Dank an alle Unterstützer und nennt die Bürgervereine in Metzkausen und Obschwarzbach, Mettmann-Sport und die Junge Union.

Auch in Mettmann-MItte
wird es Glasfaser geben

Freuen sich auf die Glasfaser: (v.l.) Bürgervereinsvorsitzender Gregor Neumann, Bürgermeisterin Sandra Pietschmann und Managerin Serpil Durmaz.

Foto: Dirk Neubauer

Und dann verspricht die Bürgermeisterin: „Wir werden auch weiterhin daran arbeiten, möglichst allen Mettmannnerinnen und Mettmanner ein Angebot für einen Glasfaseranschluss zukommen zu lassen. Das wird noch dauern, doch wir bleiben am Ball.“

In die Freude stimmt auch Gregor Neumann ein, der Vorsitzende des Bürgervereins Metzkausen: „Ich bin sehr froh, dass wir es gleich im ersten Anlauf geschafft haben. So behalten unsere Stadtteile Metzkausen und Obschwarzbach für viele Jahre den Anschluss an die Zukunft.“ Deshalb schließt Neumann auch ausdrücklich den Bürgerverein Obschwarzbach in die Erleichterung ein. Dort hatten die Anlieger schon wesentlich eher die notwendige Mindestzahl der Verträge unterschrieben.

Mit der erfolgreichen Nachfragebündelung startet der Ausbau des Glasfasernetzes in Metzkausen und Obschwarzbach. Projektleiterin Serpil Durmaz sagt: „Deutsche Glasfaser beginnt zunächst mit der Planung der Bauarbeiten – angefangen mit der Festlegung des Standortes für den Glasfaserhauptverteiler bis hin zur Vorbereitung des Tiefbaus.“

Dieser Hauptverteiler bilde das Zentrum des Glasfasernetzes im Ort und sei eines der ersten sichtbaren Zeichen des Ausbaus.

„Anschließend beginnt der Baupartner von Deutsche Glasfaser mit den Tiefbauarbeiten und verlegt vom Hauptverteiler aus die FTTH-Glasfaserleitungen.“ Der englische Ausdruck „Fiber To The Home“ bedeutet übersetzt „Glasfaser bis ins Haus“. „Die Deutsche Glasfaser informiert alle Haushalte, die einen Vertrag unterzeichnet haben, vorab über die einzelnen Schritte und klärt mit ihnen die Details.“

Finanziell gibt es kaum einen Unterschied zum Kupferkabel

Aus Sicht der Verbraucher lohnt es sich, einen Glasfaseranschluss im Haus zu haben. Finanziell ist kaum ein Unterschied zu alter, langsamerer Datenübertragung via Kupferkabel.

Ein Vorstandsmitglied des Bürgervereins Metzkausen hat nachgerechnet. In Zeiten der Pandemie hatten viele Familien die Grenzen ihres Netzwerks erfahren.Heim-Büro und Schule zu Hause mit Live-Videoübertragungen ließen viele Systeme einfrieren oder zusammenbrechen.

Doch nicht nur für junge Familien kann ein Glasfaseranschluss wichtig werden. Auch ältere Menschen werden in den kommenden die Chance haben, mit einer zukunftsfesten Datenverbindung länger in ihren angestammten vier Wänden wohnen zu können.

Digitale Sprechstunden mit vorhergehender Echt-Zeit-Überwachung von Herzfrequenz, Blutdruck oder Diabetes-Werten sind keine Zukunftsmusik mehr, sondern werden ärztliche Dienstleistungen aus den Arzt-Praxen in die eigenen Wohnungen verlagern.