14. Kulturtag im Stadttheater: Krakenalarm neben Liebeslied

Maler, Tänzer, Literaten trafen sich beim 14. Kulturtag und riefen Eltern mit ihren Kindern zum Mitmachen auf.

Ratingen. Wenn einerseits „Krakenalarm!“ gebrüllt wird, anderswo Kastanetten klappern und gleichzeitig eine Himmelsmacht namens „Liebe“ besungen wird, dann handelt es sich im Stadttheater um den Kulturtag. Zum 14. Mal präsentierten die entsprechenden Akteure und Institutionen am Sonntag, wie vielseitig und facettenreich ihr Spektrum und Angebot ist.

„Wir haben als Erstes das Programm studiert“, erklärte Thorsten Otto, der mit seiner Frau Margaret zum Kulturtag gekommen war. Schließlich sei das von Kammermusik mit der Harfenklasse bis zu einem VHS-Flamenco-Kurs „so umfassend, dass man sich doch die interessantesten Sachen herauspicken will“. Akribisch arbeiteten die Eheleute nun den Ausblick auf die zukünftige Spielzeugsammlung im Trinsenturm oder Mundartlesung der Ratinger Heimatfreunde ab.

Nach der morgendlichen Eröffnung durch die zweite stellvertretende Bürgermeisterin Anne Korzonnek gab es allerlei zu sehen und allerhand zum Mitmachen. „Ich fand das beim Zumba gut“, erklärte Patrick (8) nach der entsprechenden Mitmach-Aktion unter der Leitung von Saskia Reuters. „Aber regelmäßig könnte ich das nicht tun. Ich gehe schon Schwimmen“.

Zeit an diesem Sonntag nahm sich Patrick aber außer für das Tanzen auch dafür, sich beim Kinderschminken einen Drachen ins Gesicht malen zu lassen oder am Stand des Freundeskreises der Stadtbibliothek selbst Malstifte in die Hand zu nehmen.

„Wer sind die Helden aus euren Büchern?“, hatten dort die zweite Vorsitzende Helga Achenbach und ihre Mitstreiterinnen gefragt. Pipi Langstrumpf und verschiedene Monster waren die Antwort von Katrin, Nina und Irena. Patrick und sein Freund Denis (7) malten eine liebliche Landschaft - für etwas Gelbhaariges, was „Michel aus Löneberga“ darstellen sollte.

„Jetzt machen Sie endlich die Tür zu“, forderte eine energische Dame in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Im großen Saal hatte unter der Leitung Adolph Brunes gerade das Orpheus Theater begonnen, ein Operetten-Potpourri darzubieten. „Ich suche meinen Mann“, wisperte Hildegard Lüttgen. „Wir laufen hier immer aneinander vorbei.“ Weil aber gerade eine so stimmungsvolle Szene aus der „Gräfin Mariza“ erklang, ließ sie ihre Suche für den Moment ruhen.

Außerdem hatten die Ratingerinnen aus der Square Dance-Aufführung der Dancing Rebels gelernt: „Damen werden durchgereicht, aber am Ende sollte man wieder bei seinem Partner ankommen.“

Selbstverständlich konnten sich nicht nur erwachsene Interessenten umfassend informieren und sich via verschiedenster Bühnenelemente von hawaiianischem Tanz, Gesang des Chores O-Ton oder einem Überraschungskonzert der städtischen Musikschule unterhalten lassen.

Für den Nachwuchs stand mit Vorlesen, Kinderschminken, der Gestaltung eines individuellen Buttons, aber auch klassischen Brettspielen ein ebenso umfassendes Programm bereit.

„Wir wollen jetzt noch das gute Wetter nutzen“, verabschiedeten sich Saskia (10) und ihre Eltern von alten Bekannten. „Das ist so ein bisschen Pech, noch schöner wäre es hier gewesen, wenn es draußen geregnet hätte.“