32 Barrierefreie Wohnungen: Philippstraße 1-19

An der Philippstraße 1-19 sollen 32 barrierefreie Wohnungen gebaut werden. Bislang bieten die Reihenhäuser nur Platz für zwölf.

Ratingen. Aus zwölf werden 32: Die Wohnungsgenossenschaft Ratingen (Wogera) plant ein Neubauprojekt. In der Innenstadt sollen an der Philippstraße zwei neue Häuserblocks mit insgesamt 32 Wohnungen entstehen. Dafür müssen die alten Reihenhäuser Nummer 1-19 abgerissen werden.

„Das ist das erste Bauprojekt seit Jahren“, bestätigt Wogera-Geschäftsführer Volkmar Schnutenhaus auf WZ-Nachfrage. Zuletzt sei 2004 an der Gerhardstraße eine Restfläche bebaut worden. Davor war man in den 1990er-Jahren an der Fritz-Windisch-Straße aktiv. Danach wurde immer nur der Bestand saniert oder modernisiert.

Modernisiert werden können die Häuser an der Philippstraße jedoch nicht. Die beiden Wohnblocks mit jeweils fünf Häusern wurden 1950/1951 als Häuser für sogenannte „Ostvertriebene“ gebaut. Die Wohnungen waren jeweils 38 Quadratmeter „groß“: zwei winzige Zimmer, eine Wohnküche und ein WC. Das Gemeinschaftsbad befand sich im Keller — eine Wanne samt Badeofen, der mit Holz oder Briketts angefeuert wurde.

„In den 1970er-Jahren wurden die meisten Wohnungen zusammengelegt und hausweise vermietet“, sagt Schnutenhaus. Knapp 76 Quadratmeter hatte dann ein solches Haus. Die engen, steilen Treppen und der kleine Grundriss ließen keine großen Umbauten zu. Viele Mieter hätten sich allerdings neue Bäder einbauen lassen.

Da die Wohnungen sich nicht an aktuelle Bedürfnisse anpassen lassen, die Gebäude selbst auch Schäden aufweisen — Risse in den Giebeln, feuchte Mauern — und „energetisch katastrophal“ sind, wären ein Umbau oder eine Modernisierung völlig unwirtschaftlich. Deshalb sollen die Häuschen abgerissen werden.

Anschließend möchte die Wogera zwei dreigeschossige Wohnblocks mit insgesamt 32 Wohnungen errichten. Geplant sind Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen zwischen 60 und 100 Quadratmetern. Alle sollen familiengerecht und barrierefrei sein — etwa durch bodengleiche Duschen. Die 37 vorgeschriebenen Stellplätze sollen größtenteils in einer Tiefgarage untergebracht werden. Die Versorgung mit Strom und Wärme könnte durch ein eigenes Blockheizkraftwerk oder durch den Anschluss an das (noch zu bauende) der Realschule erfolgen.

Das städtische Planungsamt befürwortet das Vorhaben, weil mit der Schaffung von barrierefreien Wohnungen dem demografischen Wandel Rechnung getragen werde.

Von den zwölf Mietparteien seien acht schon in andere Wohnungen der Wogera umgezogen. Schnutenhaus: „Die haben sich deutlich verbessert.“ Für die übrigen vier Mieter sucht die Genossenschaft jetzt passende Bleiben. Da die Wogera praktisch keine Leerstände hat, müsse gewartet werden, bis weitere Wohnungen frei werden. Deshalb sei an einen Baubeginn erst Ende 2013/Anfang 2014 zu denken.

Würde der Wogera das Grundstück nicht schon gehören, wäre ein Neubau wegen der Bodenpreise nicht drin. Schnutenhaus: „Für Mietwohnungsbau ist Ratingen einfach zu teuer!“