Aktuell schlagen viele Taschendiebe auf Weihnachtsmärkten zu
Unachtsamkeit macht es den Tätern besonders leicht. Dabei kann man viel zur eigenen Sicherheit tun, sagt die Polizei.
Ratingen. Gelegenheit macht Diebe. Und die können zurzeit auf Wochen- und Weihnachtsmärkten quasi ungestört ihren kriminellen Machenschaften nachgehen. Denn es ist mächtig voll zwischen den Ständen. „Taschendiebe haben das wöchentliche Markttreiben als gute Gelegenheit erkannt, ihrem fingerfertigen Geschäft nachzugehen“, teilt die Polizei Mettmann mit.
Bei einem früheren Fall seien zum Beispiel auf einem Wochenmarkt gleich drei Diebstähle bei der Polizei angezeigt worden. Zum Diebesgut gehörten Geldbörsen mit Ausweisen, Papieren, Kreditkarten und Bargeld im Gesamtwert von mindestens 600 Euro. Bestohlen wurden in allen Fällen ältere Personen im Alter von 64, 73 und 89 Jahren. Die Geschädigten kamen aus Wuppertal und Wülfrath. Da die Diebstähle jeweils nicht sofort bemerkt wurden, fehlen auch Hinweise auf die Tatverdächtigen. „Generell ist es auffallend, dass sich die Diebstähle auf Wochenmärkten mehren“, erklärt eine Polizeisprecherin.
Die Polizei warnt deshalb ausdrücklich vor Taschendieben, die auf nahezu allen Wochen- und Weihnachtsmärkten und an vergleichbaren Orten in den Kreisstädten zuschlagen. Die Täter suchen und finden günstige Gelegenheiten.
Eine Masche: Sie arbeiten häufig zu zweit oder zu dritt. Der Erste lenkt ab, indem er das Opfer anrempelt oder nach dem Weg oder der Uhrzeit fragt. Der Zweite bestiehlt das Opfer unbemerkt und gibt die Beute an einen Dritten weiter, der sich rasch entfernt. Selbst wenn das Opfer den Diebstahl bemerkt, ist der dritte Täter mit der Beute schon längst über alle Berge.
Ein anderer Trick: Man beschmutzt versehentlich die Kleidung eines Opfers mit Speisen oder Getränken, ist dann beim Reinigen sofort behilflich und staubt dabei gleichzeitig die Geldbörse des Opfers ab. Im Gedränge vor Verkaufsständen oder Kassen ist vor allem das Drängeln eine gängige Methode. Der Dieb drängelt sich so lange an Taschen- oder Rucksackbesitzer heran, bis diese sich abwenden und beim Wegdrehen Tasche oder Rucksack zum Zugriff anbieten. Vorsicht ist geboten, wenn nach dem Weg oder Waren gefragt wird. Während das Opfer Auskunft gibt, angelt der Dieb die Geldbörse aus der Tasche oder dem Korb.
„Taschendiebe sind in der Regel nur schwer zu erkennen“, so die Polizei. Häufig seien es sogar Kinder, die die Diebstähle begehen. Generell gilt: „Wenn einem etwas verdächtig vorkommt, dann sollte man lieber einmal zu viel als zu wenig die Polizei rufen“, empfiehlt eine Polizeisprecherin. Die Polizei geht konsequent gegen Taschendiebe vor. Sie arbeitet dabei auch im Kreis Mettmann sowohl offen als auch verdeckt. Zivile Kräfte beobachten gezielt sogenannte „örtlich erkannte“ Brennpunkte auf Wochenmärkten und in Fußgängerzonen. Uniformierte Kräfte, hierbei insbesondere die örtlichen Bezirksdienstbeamtinnen und -beamten, zeigen offene Präsenz gerade auch an solchen Orten und gehen damit ebenfalls aktiv gegen den Taschendiebstahl vor.