Alte Feuerwache: Warten auf Pläne

Im vergangenen Jahr bekam eine Baugruppe die Option für das Projekt. Wie der aktuelle Stand ist, weiß allerdings niemand so genau. Bei der Stadt gibt man sich gelassen.

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Ratingen. Wenn in diesem Jahr das neue Rathaus übergeben wird, droht die nächste Großbaustelle: Die alte Feuerwache, die derzeit Fraktionsbüros und Ämter aufnimmt, soll einem neuen Wohnbauprojekt weichen. Darauf hatte sich der Rat im Oktober verständigt: Mit der W.I.R. Baugruppe GbR wurde eine Optionsvereinbarung geschlossen: Unter anderem will die Gemeinschaft aus Privatleuten etwa 40 Wohnungen für alle Altersgruppen schaffen. Bislang sind allerdings noch keine detaillierten Pläne bekanntgeworden. In der Politik bleibt man aber gelassen.

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Gerold Fahr, CDU-Vizefraktionschef und über Bauprojekte in der Stadt stets gut informiert, hat keinen aktuellen Stand. Christian Wiglow, SPD-Fraktionschef, der sich vehement für bezahlbares Wohnen an dieser Stelle eingesetzt hatte, bekam von Baudezernent Jochen Kral die Antwort, dass alles seinen Gang gehe, der Vertrag sei in Arbeit, alles sieht gut aus. Und wenn die nicht in die Pötte kommen: „Dafür ist ja der Ratsbeschluss zur ,Rückholung’ da.“

Mit anderen Worten: Kann die private Baugruppe das ehrgeizige Projekt nach 15 Monaten nicht stemmen, legt die Stadt wieder die Hand auf das Filetstück. Baubeginn soll 2019 sein.

Die Stadt will den Seniorentreff Mitte dort neu als Mehrgenerationentreff aufbauen: Die alten Räume an der Minoritenstraße sind nicht behindertengerecht und sanierungsbedürftig. Der Treff soll auch den Baugruppenmitgliedern als Veranstaltungsort dienen. Außerdem soll es Gruppen- beziehungsweise Einzelwohnungen für Bewohner mit Handicap geben.

Die alte Wache wird seit dem Wegzug der Feuerwehr ins neue Gebäude am Voisweg von der Stadt genutzt. Sollte das Projekt scheitern, könnte wieder die Ratinger Wohnungsgenossenschaft ins Spiel kommen. Vorstand Volkmar Schnutenhaus erklärt: „Die Wogera war bereits 2015 mit in den Planungsprozess für die Feuerwache involviert. Nachdem sowohl die Stadtverwaltung als auch die Kommunalpolitik das private Baugruppenprinzip favorisiert hatten, haben wir uns zurückgezogen und wollten nicht in Konkurrenz zu der Baugruppe treten, die ja auch schon seit dem Jahr 2015 eigene Planungen betreibt.“ Aber: „Sollte das Grundstück noch einmal zur Neukonzeption freiwerden, wäre diese Fläche auch für die Wogera interessant. Grundstückspreis und Bebauungsmöglichkeiten müssten dann aber im Einklang stehen, um dort preisgedämpften Mietwohnungsbau zu ermöglichen.“