An den neuen Sitzbänken sammelt sich bereits der Müll
Die Freude über neue Sitzgelegenheiten in der City ist getrübt.
Ratingen. Über neue Sitzbänke freuen sich Bürger und Politik gleichermaßen. Doch wo Menschen verweilen, wird oft auch Müll produziert. Brötchentüte, Bananenschalen, Zigaretten, Kaugummi, Bonbonpapier: Das hat man bei der Aufstellung neuer Bänke im Stadtgebiet vielleicht geahnt, aber keine Vorkehrung getroffen. Mit Blick auf unschöne Entwicklungen an den neu aufgestellten Bänken, um die besonders Senioren so lange gekämpft haben, fordern Klaus Weber und Wolfgang Diedrich (CDU) von der Stadt eine Nachbesserung. Auf der Bahnhofstraße beispielsweise hätten Anwohner bereits Dosen weggeräumt, die neben der neuen Bank gelegen hätten.
Hintergrund: Die Stadt Ratingen setzt seit 2014 im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Stadtumbau West“ sukzessive Stadterneuerungsmaßnahmen um, die dem Leitbild des Integrierten Handlungskonzeptes Ratingen-Zentrum „Generationen gerechte Stadt“ entsprechen, so Diedrich. Für zahlreiche Projekte erhält dafür die Stadt Investitionszuschüsse. Zum Thema „Steigerung der Aufenthaltsqualitäten für Jung und Alt“ in der Innenstadt gehörte in den vergangenen Tagen zur großen Freude der Bürgerschaft das Aufstellen von 20 Sitzbänken an ausgewählten Standorten im Altstadtbereich und auf wichtigen Verbindungsachsen.
Im Innenstadtbereich wurden mittlerweile bereits alle Sitzbänke der Modelle Alt-Berlin und des altstadtgerechten Modells Alt-Kopenhagen durch das Amt für Kommunale Dienste aufgestellt. In Kürze werden noch Jugendbänke und Rundbänke folgen.
Allerdings seien an den neuen Stadtorten bisher keine zusätzlichen Abfallbehälter montiert worden. Dies führt nach Aussage von Wolfgang Diedrich, Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Ratingen-Mitte, vermehrt zu Bürgerbeschwerden, da an einzelnen Standorten der Müll einfach zurückgelassen wird. „Das Phänomen ist bekannt“, bestätigt Klaus Weber. Bei aller Freude über die neuen Bänke muss auch über die zusätzlichen Müllbehälter an einzelnen Stadtorten nachgedacht werden, sofern in kürzerer Entfernung kein Abfallbehältnis erreichbar ist.“
Ob Papierkörbe oder sogar die modernen, mit Solar-Energie betriebenen Hightech-Mülleimer wirklich Abhilfe schaffen, ist aber fraglich: Direkt neben einer Bank am Bahnhof Hösel steht ein solcher Müllschlucker - doch der Bereich wird stets aufs Neue vermüllt. Immerhin wurde dort neulich aufgeräumt.
Zusätzliche Sitzbänke in der Innenstadt, aber auch an den Wegen aus den Wohnvierteln wie Calor-Carré werden schon seit Jahren gefordert. Besonders Senioren beklagten sich in der Vergangenheit immer wieder darüber, dass Wege in die Innenstadt, um Einkäufe oder Arztbesuche zu erledigen, oft zu lange seien: Es gebe kaum eine Sitzgelegenheit zum Ausruhen. Nun wurden Bänke aufgestellt, nicht nur in der Innenstadt, sondern auch auf den wichtigen Verbindungsachsen wie der Mülheimer Straße, Hochstraße, Bahnstraße, Graf-Adolf-Straße und Calor-Emag-Straße.