Automeile in der Ratinger Innenstadt: Der Benziner dominiert
Gucken, anfassen, probesitzen — die Automeile lockte die Besucher in die Innenstadt.
Ratingen. „Boah, der ist ja schön.“ Andächtig steht Felix vor dem großen, weißen Jeep. Papa Gerd Baumgarten schüttelt nachsichtig den Kopf. „Klar ist der schön, keine Frage. Aber leider nicht im Budget!“ Solche und ähnliche Wortwechsel waren überall auf der Automeile zu hören. Schon fast traditionell wurde die Veranstaltung in der Ratinger Innenstadt mit einem verkaufsoffenen Sonntag kombiniert. Der Wettergott tat ein Übriges, und so platzte die Altstadt schon am frühen Nachmittag aus allen Nähten.
„Puh, was ein Gewusel hier“, sagte auch Marion Tschirner. Sie war mit Sohn Tim unterwegs, doch der hatte nur Augen für die vor dem Mercedes-Areal verteilten Luftballons. Die Mutter grinste: „Muss ich mir Sorgen machen?“
Wie jedes Jahr präsentierten Autohändler aus Ratingen und Umgebung die neusten Fabrikate. Auffällig war vor allem, dass das Thema alternative Energien fast keine Rolle spielte. Zwar informierten die Stadtwerke wie im vergangenen Jahr auch über Erdgasfahrzeuge, doch der Stand war verhältnismäßig schlecht besucht. Und auch bei den Ausstellungsfahrzeugen fand sich nur der Renault Twizy Urban als einziges Elektroauto und vereinzelt ein Hybridfahrzeug — ansonsten dominierten die klassischen Benzin- und Dieselmotoren.
Nicht jedem Gast war das so Recht. „Ich hätte mir schon etwas mehr gewünscht“, sagte Reinhard Reifer. „Wenn ich mir heutzutage einen Neuwagen kaufe, dann bestimmt keinen Benziner mehr — die Spritpreise werden in den kommenden Jahren wohl kaum sinken.“
Absolute Publikumslieblinge derzeit sind hingegen die SUVs. Die beschränkt geländegängigen Fahrzeuge gibt es für jeden Geldbeutel und in jeder Größe: Angefangen beim Mini Countryman, der durch sein Design und die Extras vor allem bei Frauen für Begeisterungsausbrüche sorgte, bis hin zum klassischen Landrover, der bei so manchem gestandenen Mann für Herzklopfen und Gedanken an Freiheit und Abenteuer führte.
Aber auch das Thema Finanzierung war im Fokus der Aufmerksamkeit. „Wer kann sich denn heute schon einen Neuwagen leisten und den direkt bezahlen?“, fragte Judith Reimer. „Wenn überhaupt, muss er abbezahlt werden. Und da muss man wirklich hingucken, um gute Konditionen zu bekommen.“
Und so ging es vielen Besuchern wie Gerd Baumgarten: Gucken, testen, träumen — aber für den Augenblick zumindest passt das Traumauto bei vielen einfach nicht ins Budget.