Berühmte Schlachten - Ausstellung im Oberschlesischen Landesmuseum
Ausstellung im Oberschlesischen Landesmuseum zeigt berühmte Schlachten und historische Ausstellungsstücke auf 500 Quadratmetern.
Hösel. Die preußischen Truppen stehen akkurat in langen Schlachtreihen, Kanonen sind in Stellung gebracht, tote Pferde und Soldaten liegen im Schnee, in vorderster Front kämpft hoch zu Ross Friedrich II. — als daumengroße Figur auf einem riesigen Diorama. Zu sehen ist das mehrere Quadratmeter große Szenario der berühmten Schlacht bei Leuthen im Oberschlesischen Landesmuseum in Hösel, wo am Sonntag (15 Uhr) die Ausstellung „300 x Friedrich. Preußens großer König und Schlesien“ eröffnet wird. Gezeigt werden rund 500 Objekte auf 500 Quadratmetern Ausstellungsfläche.
„Zur Eröffnung haben sich bereits mehr als 300 Gäste angemeldet“, ist Kurator Stephan Kaiser begeistert. Das Oberschlesische Landesmuseum ist das einzige Haus in Nordrhein-Westfalen, das anlässlich des 300. Geburtstages des Preußenkönigs Friedrich II. eine Ausstellung präsentiert. Entsprechend hat Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auch die Schirmherrschaft übernommen.
Anders als die großen Schauen in Berlin und Potsdam will das Höseler Museum einen besonderen Akzent setzen: Es legt den Schwerpunkt auf das „Experimentierfeld Schlesien“, für das Friedrich der Große drei Kriege geführt und das er als neue Provinz neu aufgebaut, dort viele Reformen eingeführt und im preußischen Sinne gelenkt hat.
Stephan Kaiser bezeichnet die Arbeit für diese Ausstellung als „großes Abenteuer“. Ein Jahr Vorbereitung steckt in der Schau, die Leihgaben kommen aus ganz Deutschland und Polen. In zwei Schwerpunkten wird die Persönlichkeit des preußischen Königs herausgestellt. Beleuchtet werden die Schlesischen Kriege, die neue Regierung für Schlesien, Gewerbepolitik, Gutswirtschaft und Adel, aber auch die besondere Rezeptionsgeschichte: 250 Jahre „Friedrich der Große“ haben reichlich Mythen, Verklärung und Kitsch entstehen lassen.
Neben den beeindruckenden Dioramen mit Schlachten vermitteln die Exponate einen anschaulichen Einblick. Gezeigt werden Erstdrucke, historische Bücher, alte Karten mit Schlachtaufstellungen, aber auch alte Groschen, Taler und Dukaten. Zu sehen sind die Urkunde des Friedens von Hubertusburg mit einem Kuchenteller-großen Siegel, Pläne und Modelle der Festung Silberberg, aber auch ein imaginärer Blick ins Breslauer Schloss mit seinem wertvollem Porzellan. In den Vitrinen stehen Waffen, Tabaksdosen mit Schlachtendarstellungen und edle Gläser. Großformatige Historiengemälde — unter anderem von Adolf Menzel — runden die Schau ab.
Wie sehr Friedrich der Große im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte zur Marke geworden ist, belegen unter anderem die ausgestellten Kartenspiele oder Biermarken, aber auch (Propaganda-)Filme sowie historische und aktuelle Strategiespiele.