Brücken in Ratingen Neue Brücke über den Haarbach

Ratingen · Die Tage der Fußgängerbrücke am Ebereschenweg über den Haarbach sind gezählt. Sie wird in den nächsten Tagen abgerissen. Bürger ärgern sich jedoch über zahlreiche weitere gesperrte Brücken in Stadtgebiet.

 Die Brücke am Ebereschenweg wird abgerissen. Die Arbeiten beginnen am Montag, 7. März.

Die Brücke am Ebereschenweg wird abgerissen. Die Arbeiten beginnen am Montag, 7. März.

Foto: Achim Blazy (abz)

. Für Spaziergänger rund um den Gründen See ist seit vielen Monaten gleich an fünf Stellen Endstation. Die Brücken am Haselnussweg, Ebereschenweg, Holunderweg, Theo-Leuchten-Weg und zum Eisenzeitlichen Gehöft von der Straße Gut Niederbeck sind zum Teil seit Monaten gesperrt oder nur eingeschränkt nutzbar. Am Ebereschenweg kommt jetzt Bewegung in die Sache.

Mitte Januar hatte das Tiefbauamt bei einer Prüfung der Holzbrücke Fäulnisschäden an Bohlen und Längsträgern festgestellt. Diese sorgten dafür, dass die Tragfähigkeit der Gesamtkonstruktion nicht mehr gewährleistet werden konnte. Die Brücke wurde von der Stadtgesperrt.

Bereits im September 2009 nahm die Stadt Ratingen Sanierungsarbeiten an der Brücke vor. Damit ist es jetzt aber nicht mehr getan. Die Brücke wird komplett abgerissen und durch eine neue ersetzt. Notwendig ist das, um die Widerlager – der Unterbau, der den Übergang zwischen Brückenkonstruktion und Erddamm herstellt und Kräfte aus dem Brückenüberbau in den Baugrund ableitet – zu sanieren. Anschließend wird eine neue Brücke in Stahl-/ Holzbauweise aufgesetzt.

 Inzwischen seit Jahren gesperrt: die Brücke über den Schwarzbach zum Eisenzeitlichen Gehöft.

Inzwischen seit Jahren gesperrt: die Brücke über den Schwarzbach zum Eisenzeitlichen Gehöft.

Foto: Achim Blazy (abz)

Wie lange die Arbeiten, und damit die Sperrung dauern werden, ist derzeit nicht abzusehen. „Die für den Neubau erforderlichen Planungsleistungen werden aktuell beauftragt“, heißt es aus der Verwaltung. Der Zeitrahmen hänge von der notwendigen Ausschreibung ab.

Insgesamt liegen Meldungen über Brückenschäden schon seit 2008 immer wieder auf dem Tisch der Verwaltung. Schon damals ärgerten sich Bürger und Politiker in West über den maroden Zustand der Brücken. Ratsmitglied Heinz Brazda (Bürger Union) machte sich schon 2008 stark für eine Sanierung. Eine Brücke, die vor 14 Jahren bereits starke Schäden aufwies, ist die Brücke, die am Grünen See über den Schwarzbach zur Grillhütte führt. Brazda stellte fest: „Die Holzfundamente sind größtenteils abgefault, die Handläufe und Seitenabsicherungen sind faul und bröseln.“ Diese Brücke wurde daraufhin mit Spanplatten ausgebessert. Inzwischen ist auch diese Brücke nicht mehr zu retten. Sie ist erneut seit Monaten gesperrt und soll auch in die Neubauplanung aufgenommen werden. Bis zum Abschluss des Projekts werde auch die Grillhütte nicht zur Miete angeboten, so die Verwaltung im September. „Die Entscheidung war notwendig, da die gegenüberliegende Toilettenanlage sowie die Spülküche, die bei einer Anmietung der Grillhütte in der Nutzung mit inbegriffen sind, aufgrund der Brückensperrung nicht direkt zugänglich sind“, so die Stadt Ratingen vor einigen Monaten.

Die Brücke zum Theo-Leuchten-Weg ist seit 2017 nur bedingt nutzbar. Sie sollte 2021 erneuert werden. Doch auch an dieser Stelle passierte nichts. Auf Nachfrage von Bürgern kündigte die Stadt Anfang des Jahres einen Neubau für 2023 an. Bereits im September beteuerte die Stadt, die Prioritäten für die Fachleute für technische Bauwerke hätten sich durch unvorhergesehene Ereignisse immer wieder verschoben, zuletzt durch die Sanierung der Lärmschutzwand am Maubeuger Ring.

Seit November voll gesperrt ist die Brücke am Haselnussweg. Da die Brücke besonders Richtung Schulzentrum West und Kindergarten häufig genutzt wird, beobachten Bürger, dass die Absperrungen fast täglich durchtrennt wird, da Nutzer sich einen Umweg ersparen wollen.