Bürger fordern besseren Schutz für Kinder — Verwaltung reagiert

Die Eggerscheidter Straße soll vor der Kita mit einem Fußgängerüberweg entschärft werden.

Bürger fordern besseren Schutz für Kinder — Verwaltung reagiert
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Manchmal haben Baustellen, Dauerstaus und erhöhtes Verkehrsaufkommen an bestimmten Nadelöhren auch etwas Gutes: Auf der Eggerscheidter Straße soll nun endlich der Überweg zwischen Kirche und Kindergarten entschärft werden. Betroffene, Anwohner und örtliche Politiker hatten lange darum gekämpft, seitdem die Kita eröffnet wurde. Der Rat hatte einen Prüfauftrag an die Verwaltung vergeben. Nun gibt es drei Lösungsvorschläge, um den Übergang sicherer zu machen.

Zwei Varianten sehen einen Fußgängerüberweg vor, die dritte eine Fußgängerampel plus „Schikane“ in der Straße.

Für die Anlage von Fußgängerüberwegen gelten Richtlinien. Dazu wurde am 28. Mai eine Verkehrszählung gemacht. Mitarbeiter des Ordnungsamtes zählten von 7.30 bis 8.30 Uhr insgesamt 809 Fahrzeuge und 43 Fußgänger, die Eggerscheidter Straße zwischen Kirche und Kita überquerten — davon 38 Kinder. Dazu Claudia Stüber, Chefin der Straßenverkehrsabteilung im Ordnungsamt: „43 Fußgänger erreichen nicht die geforderte Mindestzahl von 50. Aus Verwaltungssicht kann man das aber großzügig betrachten. Rechtlich gesehen sei ein Fußgängerüberweg möglich: „Im Einvernehmen mit der Polizei wird er aber — vor allem aufgrund der sehr guten Sichtverhältnisse für den Fußgänger nach beiden Seiten und letztlich auch für den Autofahrer — für nicht erforderlich gehalten.“

Tatsache ist, so die Verwaltung: „Die derzeitige Mittelinsel ist mit einer Breite von zwei Metern insbesondere für Radfahrer und Personen mit Kinderwagen, die auf der Mittelinsel gegenüber dem Kfz-Verkehr wartepflichtig sind, als nicht ausreichend zu bezeichnen.“

Die Varianten eins (mit Fußgängerüberweg und Mittelinsel) und zwei (nur mit Fußgängerüberweg) kosten jeweils 55 000 Euro, die Variante drei (mit Fußgängerampel) dagegen 94 000 Euro.

Die Verwaltung empfiehlt die Variante eins: Die Mittelinsel soll von zwei auf drei Meter verbreitert und barrierefrei ausgelegt werden, der südliche Fahrstreifen „verschwenkt“ werden.

Über der Straße werden zu beiden von innen beleuchtete Schilder „Fußgängerüberweg) an Laternen auslegern angebracht. Sie sollen auch zur Beleuchtung des Überweges dienen. .

Diese Variante setzt allerdings noch voraus, dass der Kirchenvorplatz wegen der nach Süden verlegten Fahrbahn als Gehweg genutzt werden kann. Eine Klärung mit der Kirchengemeinde stehe noch aus, so die Verwaltung.