Stadt hofft auf neuen Regionalplan
Ein Entwurf zum neuen Plan liegt vor. Blauer See, Deponie und Neue Mitte Breitscheid sind noch nicht in trockenen Tüchern.
Ratingen. Der Arbeitsentwurf des neuen Regionalplans wurde von der Bezirksregierung jetzt offengelegt. Festgelegt wird darin die Entwicklung zum Beispiel von Wohn-, Gewerbe- und Industrieflächen, aber auch Naturschutzschutzgebieten. Auch für den Ratinger Regionalrat Ewald Vielhaus (CDU) geht es nun in die entscheidende Phase: Für Ratingen stehen wichtige Projekt wie Stop der Deponie Breitscheid, Neue Mitte Breitscheid und Blauer See auf der Agenda.
Im Arbeitsentwurf gibt die Stellungnahme der Bezirksregierung Hoffnung auf eine endgültige Stilllegung der Deponie Breitscheid (Hummelsbeck). So heißt es dort als Fazit: „Hinsichtlich der schutzgutbezogenen Beurteilung sind voraussichtlich erhebliche Umweltauswirkungen bei drei Kriterien (Naturschutzgebiet, Biotopverbundfläche, schutzwürdige Böden) zu erwarten, so dass die Umweltauswirkungen(...) als erheblich eingeschätzt werden.“
Nach einer Anfrage bei der Bezirksregierung Düsseldorf wurde Vielhaus mitgeteilt, dass noch Informationen fehlten, um aus dem Erarbeitungsentwurf das Planzeichen für Deponie endgültig zu entfernen. Die CDU Fraktion im Regionalrat Düsseldorf unterstütze das Anliegen von Stadt und Kreis, den Deponiestandort Breitscheid III aufzugeben. Damit wäre die geplante Erweiterung der Deponie zwischen Waldseesiedlung und A 52 zu erweitern, vom Tisch.
Die Kritiker befürchten, dass verunreinigtes Sickerwasser ins Grundwasser gelangen könnte. „Eine weitere Deponie in der Tongrube Breitscheid kann aufgrund der vorhandenen Belastung und der zahlreichen fachlichen Bedenken nicht zugelassen werden. Wir reden hier schließlich von einem Trinkwasserschutzgebiet“, spricht Vielhaus Klartext.
Ein Duisburger Unternehmen möchte, wie berichtet, mit Resten aus der stillgelegten Tongrube eine Dichtwand zur alten Müllhalde errichten, doch Fachleute bezweifeln, dass Ton wirklich Giftstoffe zurückhalten kann.
In Sachen Blauer See, der als Naturschutzgebiet eigentlich keine andersartige Entwicklung zulässt, soll im Rahmen eines „Zielabweichungsverfahrens“ eine ausnahmsweise Lockerung der strengen Festschreibungen erreicht werden. Dafür wurde ein Gutachten für eine Detailplanung in Auftrag gegeben.
Die geplante Neue Mitte Breitscheid stieß bekanntlich auf strikte Ablehnung bei der Bezirksregierung, die dort lieber einen Grünzug sähe. In enger Abstimmung mit der Bezirksregierung wollen sich Regionalrat und Stadt bemühen, dort einen Allgemeinen Siedlungsbereich (ASB) eintragen zu lassen, damit dort Wohnbebauung zulässig ist.