Chance für das Manege-Team

Im Juli wird über eine Wiederbelebung der Kooperation mit dem Förderverein entschieden. Der vergangene Zwist soll keine Rolle spielen.

Ratingen. Bis Mitte Juli soll die Entscheidung fallen, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang der Förderverein Manege wieder in der Lintorfer Einrichtung aktiv werden kann. Dazu hat sich sogar eine Bürgerinitiative gegründet (wir berichteten). Doch die Entscheidung liegt beim Stadtrat.

Die Verwaltung erstellt gerade eine Beratungsvorlage, in der auch auf die vom Förderverein entwickelten Konzepte eingegangen werden soll. Auf welche Weise und in welchem Umfang wollte Fachdezernent Rolf Steuwe nicht verraten. „Die Vorlage ist in der Endbearbeitung, dann wird erst die Politik informiert“, blockte er die Nachfrage nach Details ab. Der vergangene Zwist zwischen Stadt und Förderverein soll bei einer möglichen Kooperation keine Rolle spielen: „Wir bewerten nicht aufgrund von Emotionalitäten.“

Stadtkämmerer Klaus-Konrad Pesch sieht aus finanziellen Gründen keinen Zwang für den Förderverein, wieder aktiv werden zu müssen — etwa um die 160 000 Euro Schulden abzutragen. „Es ist unbestritten, dass der Förderverein das städtische Eigentum — etwa durch den Anbau oder durch technische Einrichtungen — gemehrt hat.“ Sollte es zu einem endgültigen Schlussstrich kommen, würde alles gegeneinander aufgehoben.

Für den Kämmerer stellt sich vielmehr Frage, ob die Stadt in der Manege ein vergleichbares Programm stemmen kann, wie es der Förderverein auf die Beine gestellt hat. Mit dem „Elterntanz“ und vor allem mit der karibischen „Beachwoche“ Ende Juni ist die Manege-Mannschaft in große Fußstapfen getreten.

Pesch: „Das Team ist unvorbelastet und hat eine Chance verdient.“ Gleichwohl weiß der Kämmerer, dass auch die Finanzen halbwegs stimmen müssen. Das derzeitige 15 000-Euro-Minus darf nicht größer werden, Ziel müsse vielmehr „die schwarze Null“ sein. Damit wolle er das engagierte Manege-Team aber nicht unter Druck setzen.

Die Mannschaft um Manege-Leiter Jochen Celler geht derweil mit breiter Brust die Herausforderung an. Mit Plakaten und Flugblättern wird die „Beachwoche“ (17. bis 25. Juni) intensiv beworben. „Wir wollen die Karibik-Veranstaltung des Fördervereins nicht kopieren, sondern ihr einen eigenen Stempel aufdrücken“, sagte Celler.

So werde es Veranstaltungen für jede Altersgruppe von 14 Jahren bis „Ü 30“ sowie für Behinderte geben. Gut 30 Helfer stünden bereit, die bestellten 100 Tonnen Sand im Haus und auf dem Gelände zu verteilen. Celler weiß, dass die Veranstaltung unter städtischer Regie unter besonderer Beobachtung steht — in vielerlei Hinsicht. „Als Stadt müssen wir darauf achten, dass nach 22 Uhr draußen keine Musik mehr spielt.“ Andere haben das lockerer gesehen.

Zufrieden ist Celler mit der Entwicklung der Ü 30-Partys, die jetzt wieder „Eltern-“ statt „Älterntanz“ heißen. „Inzwischen sind auch wieder überwiegend Eltern aus Lintorf da und nicht aus Krefeld oder sonstwo“, sagte Celler. Die Besucherzahlen hätten sich bei rund 350 eingependelt — 150 weniger als früher, dafür sei es aber gemütlicher und nicht so brechend voll.