Der Plan sieht sechs neue Kitas vor

26 weitere Gruppen sind erforderlich. Das hat die Stadt im neuen Kita-Konzept errechnet.

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Ratingen. Der neue Kita-Plan der Stadt setzt auf den massiven Ausbau von Plätzen für Kinder unter und über drei Jahre. Nun ist die mit Spannung erwartete Vorlage da.

Es gibt einen kurz- und mittelfristigen Handlungsbedarf. Die Stadt will so schnell wie möglich weitere Plätze einrichten, aber auch eine realistische Versorgungsbasis für die Zukunft schaffen. Kurzfristig ist vorgesehen, Räume der ehemaligen Kita an der Mozartstraße in Homberg zu nutzten, zudem einen Bereich der neuen Flüchtlingsunterkunft auf der Straße Am Krumbachskothen. Die Kita an der Gothaer Straße könnte mit Hilfe von Containern erweitert werden. Mittelfristig ist der Bau von sechs neuen Einrichtungen vorgesehen — und zwar im Bereich Mitte/Schwarzbach, Ratingen West, Tiefenbroich, Lintorf, Breitscheid und Hösel/Eggerscheidt.

Für den Bereich Mitte/Schwarzbach soll auf dem Gelände des Sportplatzes An der Lilie eine Kita gebaut werden. In Lintorf könnte auf dem Gelände des Sportplatzes im Schulzentrum eine Einrichtung entstehen. Mit Blick auf Tiefenbroich ist der umstrittene Standort Marienstraße wohl kein Thema mehr. In der Vorlage teilt die Stadt mit, dass das vorgesehene Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zur Lärmschutzzone eins liege. Dieser Standort müsse deshalb kritisch hinterfragt werden. Andere Flächen, die in Frage kommen, seien einem „geringeren Lärmschutzgebiet“ zugeordnet worden, also die Bereiche Kaiserswerther Straße/Am Feldblick und Am Roten Kreuz.

Die Bewertung der Stadt: Tiefenbroich und Ratingen West haben auf Grund der schwächeren Versorgungsquoten Vorrang. „In den übrigen Stadtteilen sollen mögliche Standorte mit Hochdruck gesucht werden“, heißt es in der Ausarbeitung.

Nach einer Hochrechnung beläuft sich die Investitionssumme auf mindestens zehn Millionen Euro, vielleicht sogar deutlich mehr. Die neue Kita Meygner Busch kostet rund 2,5 Millionen Euro. Pro Gruppe entspricht dies rund 625 000 Euro. Aus heutiger Sicht benötigt man 26 zusätzliche Gruppen im Stadtgebiet.

Für die neuen Kitas will die Verwaltung private Träger mit ins Boot nehmen.

Im U 3-Bereich hat sich laut Verwaltung gezeigt, dass der reale Bedarf höher liegt, als die damals vom Rat beschlossene Zielmarke einer Versorgung von mindestens 40 Prozent der Anspruchsberechtigten. Gesamtstädtisch müsse man heute von einem Bedarf in Höhe von mindestens rund 60 Prozent ausgehen. Dagmar Niederlein, Leiterin des Jugendamtes, betont: „Immer mehr junge Eltern geben ihre Kinder sehr früh in eine Betreuung. Das war vor einigen Jahren noch anders.“