Dumeklemmercard: „Unsere Karte ist für alles da“

Das neue System soll die Attraktivität Ratingens als Einkaufsstadt stärken.

Ratingen. Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft bringt das Stadtmarketing (RMG) einen Einkaufsgutschein auf den Markt. Damit soll zum einen die Attraktivität Ratingens als Einkaufsstadt gestärkt werden, zum anderen die hohe Kaufkraft der Bewohner vor Ort gebunden werden. Im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt RMG-Geschäftsführerin Nina Bauer, wie der Gutschein funktioniert, wo er eingelöst werden kann und was er bringen soll.

WZ: Das mit dem Einkaufsgutschein war Ihre Idee?

Nina Bauer: Ja, das ist mein „Baby“. Da bin ich seit Monaten dran.

Wie viele Geschäfte sind daran beteiligt?

Bauer: Zurzeit sind es mehr als 100. Besonders freut mich, dass Geschäfte aus allen Stadtteilen mitmachen — und sogar einige Wochenmarktbeschicker.

Welche Branchen sind vertreten?

Bauer: Das geht querbeet: Hotels, Apotheken, Kino, Schwimmbäder, Dienstleister, natürlich der Einzelhandel, Friseure, Autohäuser, Fitnessstudios, aber auch das Stadtmuseum und das Museum Cromford sind dabei.

Hatten Sie mit einer solch großen Resonanz gerechnet?

Bauer: Nein — aber insgeheim gehofft natürlich. Schon bei der Vorstellung der Idee im Mai gab es nur positive Reaktionen. Und nur durch Mundpropaganda hatten wir sofort 30 Zusagen.

Wie sieht der Einkaufsgutschein aus?

Bauer: Die Dumeklemmercard ist wie eine Scheckkarte — vom Format und Material her. Vorne steht der Gutscheinbetrag — zehn Euro — drauf, hinten ist ein QR-Code aufgedruckt, der mit Smartphones gelesen werden kann. Da sind dann alle Teilnehmenden aufgeführt — immer ganz aktuell.

Wie funktioniert das Ganze?

Bauer: Der Gutschein kann an verschiedenen Ausgabestellen in allen Stadtteilen gekauft werden. Die Händler nehmen ihn an, reichen ihn dann bei uns ein und bekommen den Betrag erstattet — abzüglich 60 Cent Bearbeitungsgebühr. Die Karten sind also in einem Kreislauf.

Was sind denn die Vorteile der Dumeklemmercard?

Bauer: Oft weiß man ja nicht, was man einem schenken soll. Und ein Bücher- oder Parfümeriegutschein ist eben nur für Bücher oder Parfüms verwendbar. Unser Gutschein ist für alles gut: Ich kann damit Baumaschinen mieten oder schwimmen gehen. Wo hab’ ich das schon: ein Gutschein für 100 Geschäfte?

Wo gibt es so etwas schon?

Bauer: In Süddeutschland haben einige Kommunen schon gute Erfahrungen damit. Hier ist mir im weiten Umkreis keine Stadt bekannt.

Was erhoffen Sie sich von der Karte?

Bauer: Ich denke, sie ist gut für den Ratinger Einzelhandel. Und es ist wissenschaftlich erwiesen, dass mit so einem Gutscheinsystem auch Neukunden gewonnen werden.

Wieso das?

Bauer: Wer einen Gutschein einlöst, probiert vielleicht auch mal ein neues Geschäft aus. Außerdem hat sich gezeigt, dass mit einer Zehn-Euro-Karte letztlich 18,11 Euro umgesetzt werden.

Können Sie das erklären?

Bauer: Entweder kaufen die Kunden noch mehr ein oder der Gutschein wird für etwas eingesetzt, was mehr als zehn Euro kostet und die Differenz draufgezahlt.

Gibt es nur Zehn-Euro-Karten?

Bauer: Ja, eine andere Stückelung wäre zu aufwendig und auch wenig sinnvoll. Es gibt ja keine Barauszahlung des Gutscheinbetrages.

Welche Rolle spielt das Stadtmarketing dabei noch?

Bauer: Wir übernehmen die komplette Abrechnung und sorgen für Info- und Werbematerial. Außerdem werden wir zur Einführung Anzeigen und Radiospots schalten.

In welcher Auflage startet die Dumeklemmercard?

Bauer: Wir lassen jetzt erst einmal 10 000 Stück drucken.