Ehrenamtler bereichern auch ihr eigenes Leben
Beim Jahrestreffen zogen die Helfer jetzt Bilanz für 2016.
Ratingen. Im Konferenzraum des SkF Ratingen an der Düsseldorfer Straße mussten zur Feier „Tag des Internationalen Ehrenamtes“ immer wieder zusätzliche Stühle herbeigeschafft werden, um dem Ansturm engagierter Ratinger Herr zu werden. Sie alle dokumentierten stellvertretend für rund 40 000 Freiwillige in Ratingen, dass in der Dumeklemmerstadt ehrenamtliche Tätigkeiten — von der Flüchtlingsbetreuung über die tatkräftige Hilfe für Bedürftige bis hin zu Freiwilligen Feuerwehr — auf vielfältige Art angenommen und gelebt werden.
„Engagiertes Ratingen — Engagement macht stark“ hieß das Motto, das der Veranstalter „Kompetenzteam Ehrenamt in Ratingen“ unter der Leitung des Sprechers Erhard Raßloff zusammen mit einem Team der „Miteinander.Freiwilligenbörse Ratingen“ für das Treffen ausgerufen hatte. Engagement sei dabei keine Einbahnstraße, so Raßloff. Stark mache nicht nur, Mitmenschen zu helfen. Es bereichere auch das eigene Leben. Das Gefühl, Dankbarkeit und mit der Zeit die Vertrautheit der Hilfesuchenden zu spüren, mache auch die Freiwilligen stärker. „Es profitieren nicht nur die Nehmenden, sondern auch die Gebenden. Das ist eine klassische Win-win-Situation“, brachte es der Erste stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Diedrich auf den Punkt.
Sichtlich gerührt und nachdenklich waren alle Anwesenden, als zwei aus Syrien stammende Flüchtlinge, Firas Alsehnawi und Ahmad Alsraan, auf Deutsch berichteten, wie sie nach Ratingen gefunden haben, das erst einmal ihre neue Heimat sein wird. Gerade mal ein Jahr in Deutschland waren es Freiwillige, die ihnen in Flüchtlingsunterkünften die Sprache beibrachten — nicht der staatliche Unterricht.
Für die meisten Flüchtlinge ist eine organisierte Bürgerunterstützung neu. „Hilfe in Notsituationen und vor allem im Alter leisten in unseren Heimatländern die Familie und Nachbarn. Das ist ganz selbstverständlich und gehört zu unserer gelebten Kultur“, berichteten aus ihrer Heimat Tigsty Asfaw aus Eritrea, Gebhard Netik aus Russland und der früheren UdSSR, Lilian Idstein aus der Ukraine und Samuel Awasum aus Kamerun. Red