Ein Abend der großen Gefühle
Ein Hoppeditz-Erwachen mit viel Emotion und Show.
Ratingen. Mit einem furiosen „Hoppeditz-Erwachen“ feierten die Ratinger Jecken am Freitagabend den Auftakt in die neue Session. Gut 700 Besucher — so viele wie schon lange nicht mehr — genossen in der Dumeklemmerhalle ein knapp fünfstündiges Programm, das an Emotionen, Witz, Show und Musik kaum Wünsche offen ließ.
Als Eisbrecher war Entertainer Bernd Stelter engagiert worden, der nach dem Aufmarsch der Garde routiniert seinen Auftritt absolvierte und die Stimmung auflockerte.
Doch dann gab es ganz großes Gefühl: die Verabschiedung von Fritz (II.) und Petra (I.) Czekalla. Das (Ex-)„Prinzenpaar der Herzen“ wurde vom Publikum stehend mit minutenlangen Ovationen gefeiert. Der vielfach geäußerte Dank für die wundervolle vergangene Session kam von Herzen — und das war spürbar.
Als Dankeschön und Überraschung beschenkten die Ex-Tollitäten das Publikum mit einem musikalischen Schmankerl: Die „Rhine Area Pipes & Drums“ setzten mit ihren gefühlvollen Dudelsackklängen dem hochemotionalen Abschied noch die Krone auf: Gänsehautfeeling pur.
Die Frage des Abends war aber: Wie wird die Hoppeditzrede? Die Antwort gaben Fabian Pollheim und Alexander Bös wie gehabt als Duo „Herr Hoppe“ und „Herr Ditz“. Als Prüfingenieure nahmen sie alles und jedes unter die Lupe: Das Jubiläum des Karnevalsausschusses wurde ebenso gewürdigt wie die neue Edel-Toilette am Rathaus, die es ins Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes geschafft hat.
Der Wirbel um das Reh und den Knabenchor in Hösel war den beiden natürlich eine willkommene Vorlage, ebenso das neue Engagement der Politik in Sachen Blauer See. Hoppe & Ditz schlugen vor, den Stadtrat als Laienspielschar im Märchenzoo einzusetzen: Harald Birkenkäppchen bringt der Großmutter Wein und Häppchen, „und trifft den Wolf im finsteren Tann, gespielt von Netzels Ulf-Roman“.
Weitere Protagonisten: Korzonnek und Lüngen als Hänsel und Gretel, Wiglow als Rübezahl — da hatte man Spaß. Als Zugabe gab es „die Welt in drei Minuten“: Ob Ehec oder Song Contest, Atomkraft, Berlusconi oder Facebook — im Galopp gaben Pollheim und Bös ihren gereimten Senf dazu. Dafür erhielten sie langen Applaus und die zweite „Rakete“ des Abends.
Als weiteren Höhepunkt des Abends präsentierte später Lutz Kniep, Lehrer der Musikschule, eine mitreißende und sehr emotionale Trompeten- und Lasershow, die alle begeisterte.