„Erfolg ist, wenn das Publikum zufrieden ist“
Für Rainer Nattermann von der Band der Roten Funken ist Karneval Heimat.
Ratingen. Hahnenschrei, die Gesangstruppe der Roten Funken, sind Michael Droste, Dirk Metzner, Ralf Weiler, Hans-Gerd Jansen, Markus Kleckers, Michael Tillmann, Maik Dietrich und Rainer Nattermann. Um bei Stimme zu bleiben, schwört Sprecher Nattermann auf Kamillen- oder Salbeitee. Und ganz wichtig: Das stimmliche Warmmachen mit Michael Droste ist einfach unersetzlich.
Welche Rolle spielt Karneval fürs Heimatgefühl?
Rainer Nattermann : Karneval ist Heimat. Vor etwa 30 Jahren kam ich während meiner Ausbildung mit Karneval in Berührung. Damals lernte ich Konditor, und es war toll mitzuerleben, mit welchem Elan die Leute dieses Brauchtum lebten. Für mich war Mitfeiern damals außen vor, ich war ja mit der Zubereitung von typischem Karnevalsgebäck beschäftigt. Auch das ist irgendwie Heimat, diese typischen Spezialitäten.
Ist Heimat wichtiger geworden?
Nattermann: Das kann ich nur für mich allein beantworten. Ich bin gebürtiger Dumeklemmer und das durch und durch. Im fünften Jahr bin ich nun im Karneval unterwegs, das erste Jahr als Schirmherr mit meinem Arbeitgeber der Keramag, und jetzt bin ich im vierten Jahr im Hahnenschrei dabei und bringe mich seitdem noch traditionsbewusster ein. Über das Jahr haben wir etwa 100 Auftritte und bei allen Gastspielen jenseits von Ratingen sind wir als Repräsentanten unserer Stadt unterwegs. Das ist ein gutes, tolles und sehr schönes Gefühl.
Welche Rolle spielt der Hahnenschrei im Karneval?
Nattermann: 2006 entstand die Gruppe aus einer Sommerlaune heraus, vier Gründungsmitglieder sind mit Michael Droste, Dirk Metzner, Ralf Weiler und HG Jansen noch dabei, Markus Kleckers, Michael Tillmann, Maik Dietrich und ich komplettieren unseren Hahnenschrei. Für mich ist es immer ein tolles Gefühl mit den Jungs auf der Bühne zu stehen. Aber der Karneval beziehungsweise die Session ist für uns ein ganz besonderes Glanzlicht, weil wir dort auch öfter mit „alle Mann“ vorbei kommen, eben mit der ganzen Stadtgarde der Roten Funken. Wobei wir da ja nicht allein sind.
Sondern?
Nattermann: Sonst mag die Musikbranche ein Haifischbecken sein. Aber wir Ratinger Karnevalisten stehen zusammen. Es ist schön, dass es mehrere Musiker im Umland von Ratingen gibt. Wir freuen uns darüber, dass auch wir uns inzwischen neben unserem Gesangskollegen dem Urgestein Heinz Hülshoff wieder finden dürfen.
Was sind wichtigste Erfolge?
Nattermann: 2015 haben wir das „Jeck Duell“ auf WDR 4 gewonnen. Das war ein ganz unglaublicher Moment. Ganz ehrlich, da hatte ich Pipi in den Augen. Aber es sind nicht allein solche Auszeichnungen. Immer, wenn das Publikum zufrieden ist, also die Stimmung gut ist, ist das ein Erfolg. Aber Du musst auch immer 100 Prozent geben, ansonsten kannst du keinen Blumentopf gewinnen.
Wodurch zeichnet sich eine erfolgreiche Melodie aus?
Nattermann: Dass sie ins Ohr geht und einen oder zwei prägnante Sätze enthält. Und man den Song mitsingen kann. Aktuell gibt es unser neues Sessionslied „Dume huch un mahke“. Mal gucken, wie weit wir damit kommen. Es gibt wieder ein „Jeckduell“, und auf Antenne Düsseldorf wird der „Närrische Ohrwurm“ gesucht.
Auf was dürfen sich die Fans in dieser Session mit Hahnenschrei freuen?
Nattermann Anfang Januar verwandelt sich die Stadthalle wieder in „Viva Ratinga“. Das hat sich ja innerhalb kürzester Zeit etabliert, worauf wir sehr stolz sind. Obwohl die Veranstaltung dienstags stattfindet, ist immer gut was los. Dann sind wir im März in Obertauern. 2017 feiern wir unseren elften Geburtstag. Wir wollen ein Video drehen, und vielleicht schaffen wir ja auch wieder eine neue CD. Das wäre noch ein Traum, mit dem Hahnenschrei und einem eigenen Song ein Riesending zu landen.
Und was sind Ihre persönlichen Wünsche?
Nattermann Mein Traum ist es, ein Mal mit Hahnenschrei auf einer großen Bühne zu stehen und vor 10 000 Leuten zu singen. Es macht riesig Laune und ist ein tolles Gefühl, dem Publikum Spaß und Freude zu vermitteln.