Laufstrecken benötigen mehr Licht
Der Sportverband macht sich unter anderem am Grünen See für eine bessere Beleuchtung stark.
Ratingen. Abends mal eben eine Runde am Grünen See drehen — auf einer beleuchteten Strecke. Michael Kreft, der neue Vorsitzende des Stadtsportverbandes, hat dieses Ziel ganz konkret vor Augen. Und er will bei der Umsetzung des Projektes aufs Tempo drücken. Der frühere Leiter der Martin-Luther-King-Gesamtschule betont, dass der Spaß an der Bewegung ein wesentliches Resultat des Sportentwicklungsplanes ist. Tenor: Viele Freizeitsportler wünschen sich mehr beleuchtete Laufstrecken. Die müssen nicht unbedingt auf einer städtischen Sportanlage angeboten werden, man könne dies auch in der freien Natur ermöglichen, so zum Beispiel am Grünen See. Kreft erläutert: „Es gibt da eine kleine Runde, die etwa 3,5 Kilometer lang ist. Die könnte man gut beleuchten. Läufer sind am Grünen See ja immer unterwegs, auch abends.“
Ein wesentlicher Aspekt der wissenschaftlichen Untersuchung des Stuttgarter IKPS-Institutes ist die Erkenntnis, dass sich immer mehr Bürger ungezwungen bewegen wollen, losgelöst von festen Zeiten. Dieser Trend zeichnet sich auch in Düsseldorf ab, dort ist man allerdings schon einen großen Schritt weiter, wie die Fraktion der Bürger Union (BU) erklärt: Zwei Drittel der sportlichen Düsseldorfer seien außerhalb von Vereinen und Fitnessstudios aktiv. Die Stadt werde bis 2025 in jedem Bezirk eine Fläche schaffen, auf der verschiedene Sportarten für alle Altersgruppen ausgeübt werden können. Die Fraktion der BU unterstreicht: „Es wird dort zur Kenntnis genommen, dass sich das Sportverhalten grundlegend verändern wird. Früher standen Leistung und Wettkampf im Vordergrund, heute sind es Spaß, Gesundheit und das Naturerlebnis.“ Die BU stellt sich Sportfreiräume für Bürger in allen Stadtteilen vor — und zwar generationsübergreifend.
Der Vorstand des Ratinger Stadtsportverbandes, dem aktuell 66 Vereine angehören, fordert neben mehr beleuchteten Flächen aber auch Areale, die überdacht sind. So soll an der Talstraße im Zuge der geplanten und umstrittenen Bebauung ein Kleinfeld entstehen, das man laut Kreft überdachen könnte.
Er und seine Vorstandskollegen sind von dieser Lösung überzeugt, wohl wissend, dass längst nicht alle Handlungsempfehlungen des Sportentwicklungsplans zeitnah umgesetzt werden. „Aber dies wäre ein guter Kompromiss“, meint Kreft, der im Auftrag des TV Ratingen das Projekt „Mc Arena“ realisiert hat. Dabei handelt es sich um eine Art offene Halle, die überdacht ist. „Das Angebot wird super angenommen“, sagt Kreft, „ich könnte mir so etwas auch an anderen Orten in der Stadt vorstellen.“
Am vergangenen Donnerstagabend gab es im Sportpark Keramag ein Kennenlern-Treffen mit Vertretern der Politik. Klar ist: Der Vorstand des Stadtsportverbandes will weiter für seine Ideen werben und auch das Thema Finanzierung ansprechen. Kreft betont: „Wir werden da am Ball bleiben.“ In Sachen Talstraße stellt er klar: „Ich gehe davon aus, dass es dort neue Häuser geben wird.“