Hauptstadt der Apotheken
Das Statistische Jahrbuch der Stadt offenbart aktuelle Fakten und Entwicklungen.
Ratingen. Zahlen über Zahlen, Tabellen, Diagramme — und das auf 230 Seiten. Muss das langweilig sein? Keineswegs: Die aktuelle Auflage des Statistischen Jahrbuches der Stadt ist eine Fundgrube interessanter Fakten.
Es enthält Wissenswertes über Strukturen und Entwicklungen der Stadt auf vielerlei Gebieten. Die Palette der Informationen reicht von Angaben zu Bevölkerung, Wohnen, Wirtschaft und Verkehr bis hin zu Bildung, Kultur, Sport, Finanzen und Sozialem.
So offenbart das im neuen Stadt-Design gestaltete Heft, dass Ratingen (zum Jahreswechsel 2010 waren exakt 92 271 Einwohner gemeldet — 509 weniger als im Vorjahr) offenbar beliebter ist als Düsseldorf: Denn 881 Menschen zogen von der Landeshauptstadt nach Ratingen, den umgekehrten Weg wählten dagegen nur 649.
Apropos Wohlfühlen in Ratingen: 337 008 Übernachtungen wurden im zuletzt ausgewerteten Jahr 2009 in Ratingen gezählt, ein Viertel der Gäste kam aus dem Ausland — darunter jeweils mehr als 6000 Niederländer und Briten, aber auch 3200 Chinesen und 3300 US-Amerikaner.
Sie nächtigten in einem der 32 Hotels, die insgesamt 2460 Betten vorhalten. Die stärksten Reisemonate waren übrigens März, September und Oktober.
Falls sich die Gäste über verstopfte Straßen gewundert haben sollten, könnten sie im Jahrbuch die Ursache dafür finden: Mit einer Dichte von 626 Fahrzeugen auf 1000 Einwohner liegt Ratingen über dem Durchschnitt des Kreises (617) und des Landes (583). Spitzenreiter ist dabei übrigens Tiefenbroich mit 880 Fahrzeugen auf 1000 Einwohner. Insgesamt waren 57 762 Kraftfahrzeuge in Ratingen registriert.
Zum Wohlergehen tragen in Ratingen nicht weniger als 147 Kassenärzte bei. Dabei stellen Zahnärzte und Kieferorthopäden (63), praktische Mediziner (34), Internisten (32) und Frauenärzte (15) das größte Kontingent.
Um an die verschriebene Medizin zu gelangen, hat man in Ratingen die Qual der Wahl: 25 Apotheken verteilen sich im Stadtgebiet — allein zehn im Zentrum. Nur die kleinsten Stadtteile Eggerscheidt und Schwarzbach haben keine Apotheke.
Dass auch Bewegung gesund hält, haben die Ratinger längst erkannt: Die Zahl der Mitglieder in Turn- und Sportvereinen ist mit 30 371 auf eine neue Rekordmarke geklettert. Dabei sind die männlichen Sportler (17 096) in der Überzahl.
Die meisten Mitglieder gibt es übrigens nicht im Jugendbereich, sondern in der Altersgruppe von 41 bis 61 Jahren: mehr als 8000. Die zweitstärkste Gruppe sind die über 61-Jährigen (5891), dann erst folgen die Sieben- bis 15-Jährigen (5653). Zur Ausübung der verschiedenen Sportarten stehen 24 Turnhallen, zwölf Sportplätze zwei Schwimmbäder und eine Eissporthalle zur Verfügung.
Was gibt es noch an bemerkenswerten Zahlen? Mit 52 fertig gestellten Wohnungen erreichte die Bautätigkeit ein absolutes Rekordtief, die Zahl der in Ratingen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten übersprang erstmals die 36 000er-Marke. Außerdem stehen in Ratingen 1145 Pferde auf Weiden und in Ställen — so viele wie noch nie.