Sanierung verzögert sich
Bislang wurde nur eines der drei Papageienhäuser in West auf Vordermann gebracht. Die LEG kann ihren Zeitplan nicht einhalten.
Ratingen. Monatelang entfernten Bauarbeiter an einem Papageienhaus in Ratingen West Fassadenplatten, setzten neue Fenster ein und erneuerten die Bäder der Wohnungen.
Millionen hatte das Vorhaben gekostet, und schon weit im Voraus der Bauarbeiten betonte die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG), dass sie ihren Wohnungsbestand an der Weimarer Straße in eines der größten Niedrigenergiehäuser Nordrhein-Westfalens umwandeln will.
Aber: Bis jetzt wurde nur eines der drei Papageienhäuser in West saniert. Dieses trägt jetzt den Namen Himmelshaus. Es fehlen aber noch die beiden anderen Papageienhäuser. Sie haben immer noch die alte Fassade aus den 1970er-Jahren. Und so manch er in Ratingen West fragt sich: Werden eigentlich auch die anderen Häuser bald saniert? Und wenn ja, wann?
Auch der Bezirksausschuss West hatte sich zuletzt mit dem Thema beschäftigt. „Dort haben wir erfahren, dass wohl Bauanträge eingereicht worden sind“, sagt die Ausschussvorsitzende Elisabeth Müller-Witt. „Aber das heißt noch lange nicht, dass auch saniert wird.“
Sie habe auch Kontakt zur LEG aufgenommen. „Dort wurde mir gesagt, dass man immer noch die Sanierung der anderen Papageienhäuser im Blick hat. Aber Konkretes hat die LEG nicht gesagt.“ Müller-Witt kann aber das Zögern der Landesentwicklungsgesellschaft verstehen.
„Erstens ist so ein Sanierungsvorhaben mit sehr hohen Kosten verbunden. Zweitens werden bei solchen Bauvorhaben immer auch die Mieter belastet, weil sehr viel Lärm entsteht. Da macht man so etwas nicht einfach mal so.“
Bei der LEG bestätigt Sprecher Jens Schönhorst, dass ein Bauantrag gestellt wurde — aber nur für das zweite, mittlere Papageienhaus. Dieses soll als nächstes saniert werden. „Wann damit begonnen wird, steht aber noch nicht fest“, sagt er. Zunächst müssten die Arbeiten ausgeschrieben werden. „Da es sich um umfangreiche Arbeiten handelt, kann das dauern, bis sich alle Bauunternehmen gefunden haben.“
Nach der Ausschreibung würden dann die Mieter über die geplanten Sanierungsarbeiten und den Zeitpunkt, wann damit begonnen wird, informiert.
Fest steht aber: Die LEG wird ihren Zeitplan, den sie ursprünglich hatte, nicht einhalten können. Bisher wollte die Gesellschaft alle drei Häuser bis 2012 saniert haben. „Das werden nicht wir einhalten können“, sagt Schönhorst. „Aber sobald die Sanierung des zweiten Hauses abgeschlossen ist, werden wir umgehend das dritte in Angriff nehmen.“
Beim städtischen Bauamt wusste am Montag allerdings niemand etwas von einem Bauantrag der Landesentwicklungsgesellschaft, der eingegangen, geschweige denn genehmigt sein soll — so der Stand Montagmittag. „Aber die Mitarbeiter gehen davon aus, dass sie zukünftig noch eingehen“, sagt Stadtsprecherin Ulrike Elschenbroich.