Hunde sanieren die Stadtkasse

Am 1. Juli wird die Hundesteuer fällig. Außendienstler kontrollieren verstärkt die Marken.

Ratingen. Sie wird schon einmal gerne „vergessen“: die Hundesteuer. Zur Erinnerung weist das städtische Amt für Finanzwirtschaft jetzt darauf hin, dass spätestens am 1. Juli Zahltag für Bello und Co. ist. Die Fälligkeit zur Jahresmitte ist in der Satzung festgelegt und eigentlich ein Entgegenkommen, weil die Bürger so mit der Steuerzahlung nicht am Jahresanfang, wenn viele andere Beiträge fällig sind, zusätzlich belastet werden.

Gleichwohl wird der zu zahlende Betrag im Jahresgebührenbescheid schon Anfang Januar übermittelt. Und etliche Hundehalter, die die Steuer nicht per Einzugsermächtigung begleichen, verdrängen den Stichtag sechs Monate später.

Auf die Steuer für die Vierbeiner kann die Stadt nicht verzichten: Knapp eine halbe Million dringend benötigter Euro bringen die rund 4800 angemeldeten Hunde der Stadtkasse ein. Weil aber nur registrierte Tiere Einnahmen bringen, werden in den Sommermonaten vermehrt Hundemarkenkontrollen durchgeführt.

Die Mitarbeiter des Amtes für Finanzwirtschaft werden dabei auch gezielt in den Außenbezirken und Parkanlagen nachschauen, ob die kleine Blechmarke am Halsband baumelt. Auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes haben bei ihren Dienstgängen ein Auge auf die Marken.

Bei Hundehaltern, die keine gültige Steuermarke vorzeigen können, wird überprüft, ob die Steuer bezahlt wurde. Ist der Hund nicht angemeldet, kann ein Bußgeld festgesetzt werden. Stadtkämmerer Martin Gentzsch: „Das kann bis zu 500 Euro betragen. Und selbst dieser hohe Betrag wird hin und wieder fällig, wenn die Leute trotz Erinnerung und Mahnung ihren Hund nicht anmelden.“

Während die Außendienstmitarbeiter die Steuersünder stichprobenartig aufspüren, wirft der Computer säumige Zahler automatisch aus. Ob die Zahl der Zahlungsunwilligen seit der vergangenen Steuererhöhung vor einem Jahr gestiegen ist, konnte die Verwaltung nicht sagen. Unbekannt ist auch die Dunkelziffer der nicht angemeldeten Hunde.

Des Menschen bester Freund ist mittlerweile ein nicht unerheblicher Kostenfaktor geworden. Ein Einzelhund kostet 99 Euro Steuer im Jahr. Wer zwei Hunde hält, muss 276 Euro bezahlen — 138 Euro für jeden. Wer gar drei oder noch mehr Hunde besitzt, bezahlt für jeden 171 Euro. Um die Erhöhung der Steuer war im vergangenen Jahr heftig und kontrovers gerungen worden. Aus sozialen Gründen hatte man sich schließlich darauf geeinigt, die Steuer für Einzelhunde nicht anzuheben.