Radstation: Viele Räder für kleines Geld
Die Radstation am Ostbahnhof bietet ab sofort Leihräder und ein großes Servicepaket an.
Ratingen. Lust auf eine spontane Radtour mit Freunden oder Besuchern? Statt mit Taxi oder Bus mit dem Fahrrad vom S-Bahnhof zum Arbeitsplatz? Auch wer kein eigenes Fahrrad zur Verfügung hat, kann jetzt solche Pläne umsetzen: Möglich macht es der neue Fahrradverleih an der Radstation am Bahnhof Ratingen Ost. Zehn nagelneue Cityräder mit Acht-Gang-Nabenschaltung und stabilem Gepäckträger können ab sofort stunden- oder tageweise gemietet werden.
Mit diesem neuen Angebot baut die Radstation, ein erfolgreiches Beschäftigungsprojekt des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), ihren Service weiter aus. Möglich wird der Verleih durch die Vernetzung mit dem Vermietungsverbund „RevierRad“.
5000 Euro hat die Stadt dem SkF für die Anschaffung der weißen Markenräder mit dem Ratinger Logo zugeschossen. Und bei den zehn Rädern muss es nicht bleiben: Wenn der Verleih gut läuft, können und sollen weitere Räder angeschafft werden.
Bürgermeister Harald Birkenkamp lobte bei der Vorstellung des neuen Service die Arbeit der Fahrradstation, die mit Geld von Stadt und Land gebaut wurde. Im Hinblick auf die schwierige Finanzlage — die Bundesregierung dreht solchen Projekten den Geldhahn zu — deutete Birkenkamp indirekt Hilfe an: „Die Stadt kann es sich nicht leisten, Fördermittel zurückzuzahlen.“
Mit dem Vermietungsverbund „RevierRad“ hat die Fahrradstation einen starken Partner an ihrer Seite. „In Ratingen stehen jetzt nicht nur zehn, sondern eigentlich 400 Räder — darunter auch 40 Elektroräder“, erklärte Frank Schellberg, Geschäftsführer von „RevierRad“. Denn die Ratinger können selbstverständlich auf alle Räder des Verbundes zugreifen.
Mehr noch: Nach einer Tour können die Räder entweder am Ostbahnhof oder an jeder anderen der 24 Stationen des Vermietungsverbundes zurückgegeben werden. Die Ratinger Radstation nimmt auch Räder entgegen, die an anderen Stationen ausgeliehen wurden.
Schellberg: „Auf Wunsch können die Räder auch zu Hotels oder Biergärten geliefert oder dort abgeholt werden. Auch das Gepäck kann transportiert werden.“ Solche Sonderdienste, die für Radtouren ganz neue Perspektiven eröffnen, kosten natürlich extra.
Für Carsten Knoch, Fahrradbeauftragter der Stadt, ist das neue Angebot eine weitere Etappe auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Stadt. Zudem führt er Gespräche mit anderen Städten in der Region über eine Ausdehnung des Fahrradverleihsystems in Richtung Panoramaradweg, Niederbergbahn und Bergisches Land. „Da steckt noch ungeheures Potenzial drin.“
Die Ausleihe der Räder funktioniert unkompliziert: Es wird lediglich ein Mietvertrag ausgefüllt und der Ausweis kopiert. Eine Kaution wird nicht verlangt. Wer mehrere Räder braucht oder sie geliefert haben will, sollte telefonisch reservieren.
Die Öffnungszeiten der Fahrradstation kommen allerdings dem Verleihgeschäft nicht gerade entgegen: Am Wochenende, wenn erwartungsgemäß eine besonders große Nachfrage besteht, ist die Station geschlossen. Bereichsleiter Robert Wierichs: „Unser Ziel sollte sein, wenigstens auch am Samstag zu öffnen.“