„Ich darf mit meinen Freunden ein eigenes Konzert veranstalten“
Jugendliche gestalten ein Konzert in der Wasserburg. Vorab sprechen sie über Aufregung und Vorfreude.
Frau Lambart, in der Wasserburg gibt es normalerweise anspruchsvolle Klassikkonzerte, jetzt geben sie dem Ratinger Nachwuchs eine Chance. Wieso?
Christa Lambart: Mir hat die Idee sehr gut gefallen, dass junge Talente in unserem Saal ihr Können zeigen. Davon abgesehen ist es wichtig, auch einmal andere Zielgruppen anzusprechen. Und mit so einem Konzert gelingt es uns, Jugendlichen, die sonst eher nicht zu uns kommen, auf die Wasserburg aufmerksam zu machen. Außerdem finde ich die Idee sehr charmant, die hinter dem Konzert steckt.
Die da wäre?
Alexander Otto: Drei Jugendliche präsentieren eigene Lieder und gecoverte Songs aus Swing, Jazz, Pop, dazu noch Balladen, das Ganze sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Der Titel des Konzerts „Von Lied zu Lied im Haus zum Haus“ trifft es sehr gut. Es soll ein Abend mit guter Musik werden, die Spaß macht, aber manchmal auch zum Nachdenken anregt. Die Palette ist extra breitgefächert, damit alle ihr Potenzial zeigen können.
Dabei singt Ihr nicht nur, oder?
Anton Lenger: Wir singen alle, dazu kommen Klavier, Geige, Gitarre und auch Saxofon. Einen Teil der Stücke werden wir auch komplett ohne elektronische Verstärkung spielen, das wird in diesem tollen Saal dann hoffentlich für uns und das Publikum besonders eindrucksvoll.
Ist es nicht anstrengend, einen anderthalbstündigen Konzertabend neben der Schule vorzubereiten?
Alexander Seidl: Es ist ein großer Aufwand, aber das ist es ja wert. Wir sind alle miteinander befreundet, haben aber noch nie die Gelegenheit gehabt, in dieser Konstellation zusammen aufzutreten. Svenja und Anton spielen zusammen bei „Friday and the fool“, ich trete alleine auf. Und dass wir dann solch eine Möglichkeit für ein Konzert bekommen, ist den Aufwand wirklich wert.
Wie ist eigentlich die Idee entstanden?
Seidl: Wir haben mit mehreren Leuten zusammengesessen und unsere Gedanken ein bisschen spielen lassen. Von einem Open- Air-Konzert für junge Ratinger im Schatten der Wasserburg sind wir dann irgendwann auf ein Konzert in einem ganz besonderen Rahmen gekommen.
Lambart: Ich habe Alexander Otto, den ich gut kenne, mit ins Boot geholt, weil er die jungen Künstler kennt. Und er hat mir sofort gesagt, die haben das drauf. Das wird eine Bereicherung.
Ist das so, Herr Otto?
Otto: Ich würde alle drei spontan mal als musikalisch frühreif bezeichnen. Wer es schafft, in dem Alter sowohl Jugendliche als auch Erwachsene mit seiner Musik anzusprechen und zu begeistern, der hat es drauf. Wenn ich an meine musikalischen Anfänge in dem Alter denke, da war das ganz anders. Uns wäre es schon fast peinlich gewesen, wenn wir von Erwachsenen musikalisch ernst genommen worden wären. Dazu kommt sowohl bei Svenja als auch bei den Jungs ein sehr großes musikalisches Talent.
Was bedeutet dieses Konzert für Euch?
Seidl: Ich habe bisher immer nur als Teil eines Gesamtprogramms auf der Bühne gestanden, deshalb ist das jetzt eine Premiere für mich. Ich darf mit meinen Freunden ein eigenes Konzert gestalten, das ist doch Hammer.
Lenger: In so einem tollen Saal auftreten zu dürfen, ist schon ein tolles Gefühl. Ich freue mich riesig drauf.
Also wird es auch ein emotionaler Abend?
Seidl: Das liegt schon an den Liedern. Meine Songs zum Beispiel haben ja auch alle einen Bezug zu Sachen, die ich erlebt habe, die mich beschäftigen. Und um einen Song gut zu präsentieren, muss man seinen Emotionen freien Lauf lassen.
Kommen wir mal zu den harten Fakten — wann, wo, wie teuer?
Lambart: Das Konzert findet am Freitag, 20. November, ab 19.30 Uhr in der Konzertscheune der Wasserburg statt. Der Eintritt kostet für Kinder und Jugendliche zwei Euro, für alle über 18 Jahre dann fünf Euro. Der Vorverkauf startet in der ersten November-Woche. Ich bin sehr gespannt, wie es laufen wird. Es ist ein Experiment, aber ich denke, dass es gut ausgehen wird.