In der Stadt häuft sich der Müll

Am morgigen Samstag ist wieder Dreck-weg-Tag. Es gibt für die Helfer jede Menge zu tun.

Foto: Jüngst/Blazy/Köhnes/Kleeberg

Ratingen. Martin Gentzsch, der als Kämmerer auch für die Kommunalen Dienste zuständig ist, kennt dieses Phänomen aus eigener Erfahrung. Er wohnt in Breitscheid und weiß, dass die Menschen sehr genau auf ihren Stadtteil achten und die Straßen sauber halten. Als sich der Dezernent anlässlich des geplanten Dreck-weg-Tages auf den Weg machte, hatte er kaum etwas gefunden: nur spärliche Reste von Müll und Unrat. Der Dreck-weg-Tag musste schließlich wegen Schneefalls abgesagt werden. Nun wird die Aktion am kommenden Samstag zwischen 10 und 12 Uhr nachgeholt. Es gibt viel zu tun, wie ein Rundgang durch die Stadt beweist.

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Vor allem in der Innenstadt tauchen viele Müllecken auf, so an der Poststraße. Dort liegt neben Containern ein Müllberg, der immer größer wird. Unbekannte haben den Ort als unerlaubten Ablageplatz benutzt. Schlimm ist auch die Situation auf dem abgesperrten Gelände der ehemaligen Stern-Apotheke auf der Bechemer Straße: Ausrangierte Bierfässer und alte Stühle liegen dort herum. Gentzsch betont, dass Bürger Müllecken bei den Kommunalen Diensten melden können. „Wir versuchen dann so schnell wie möglich, dieses Problem zu lösen“, erklärt Gentzsch.

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Was bei diesen Dreck-weg-Tagen, die es zum Beispiel auch in Homberg gibt, gefunden wird, ist schon erstaunlich. Über manche Entdeckungen kann man einfach nur mit dem Kopf schütteln. So wurden zum Beispiel ein Waschbecken und eine Toilettenschüssel entsorgt. „Mir ist absolut unklar, wieso Menschen so etwas in der Natur entsorgen. In Ratingen kann man das kostenlos abgeben“, sagt Manfred Fiene, der frühere Leiter des Amtes für Kommunale Dienste. „Mich ärgert so etwas unglaublich, weil wir uns sehr bemühen, unsere Stadt sauber zu halten.“

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Große Glasscheiben, Lattenroste, Plakatwände, aber vor allem Glasflaschen in Hülle und Fülle sammeln die freiwilligen Helfer, die sich an den Dreck-weg-Tagen beteiligen. Ziele sind vor allem der Ehrenfriedhof, der Stadtgraben und das Gelände rund um den Dicken Turm. Und so fand man dort Tempotücher, leere Zigarettenschachteln, leere Flaschen, ein Paar alte Turnschuhe und eine halbleere Flasche mit Hochprozentigem.

Viele Helfer sind vom allerersten Tag an dabei, haben ihre Stammecken, an denen sie Jahr für Jahr sauber machen. Sie sind sozusagen Paten für bestimmte Ecken. Ein weiteres aktuelles Beispiel: Mitten auf der Wallstraße lag unübersehbar ein Karton mit Pizza-Resten — ein offenbar köstliches Frühstück für zwei Tauben, die das Ganze dann auch schon fast verputzt hatten.