Jeck trotz kleiner Turbulenzen
Die Sitzung der Prinzengarde Blau-Weiß verlangte dem Präsidenten Alexander Bös viel ab.
Es gibt Abende, an denen läuft eigentlich gar nichts rund. Wenn die Menschen vor der Bühne davon nichts merken und trotzdem Spaß haben, dann haben die Verantwortlichen das Beste draus gemacht — so geschehen bei der Sitzung der Prinzengarde Blau-Weiß in der Stadthalle. Denn der Ablaufplan, den Präsident Alexander Bös vor sich liegen hatte, war schon direkt zu Beginn des Abends nur Makulatur. Bauchredner Fred van Halen, der erste Künstler, war gleich gar nicht erst erschienen. Also wurde spontan umgestrickt. So weit, so gut — doch damit war das Unglück des Abends noch nicht vorbei.
Die Kölner Band „Kuhl and the Gäng“ spielte gerade die erste Zugabe, hatte mit ihren tollen rockigen Nummern die bunt kostümierte Narrenschar vollends auf ihrer Seite, da verließ der Sänger plötzlich die Bühne. Kurze Zeit später eilten Sanitäter in die Garderobe, die Band brach den Auftritt ab, zu groß war die Sorge um den Freund und Kollegen, der geschwächt von den Folgen eines Infektes und zu viel Stress einen Kreislaufkollaps erlitten hatte. Es ging ihm zwar schnell wieder besser, doch die Sorgenfalten von Bös und Mark Oberwinster, dem Vorsitzenden der Prinzengarde, waren noch etwas größer geworden. Denn plötzlich gab es ein noch immenseres Loch im Zeitplan. Da hatte Oberwinster die rettende Idee, griff zum Telefon und rief Heinz Hülshoff an — mit Erfolg.
Der singende Wirt hatte zwischen zwei Auftritten in Düsseldorf Luft, kam spontan vorbei und half: „Das ist für mich selbstverständlich, den Blau-Weißen zu helfen“, so Hülshoff. Die gute stimmung im Saal dürfte all den Stress hinter den Kulissen wert gewesen sein. Als die „Jungen Trompeter“ mitten im Saal auf den Stühlen standen und unter anderem den Helene Fischer-Ohrwurm „Atemlos“ in den Saal trompeteten, gab es kein Halten mehr. Der Elferrat stand auf den Stühlen, Präsident Bös holte die Feiernden persönlich zum Tanzen auf die Bühne und ein vielstimmiger Chor johlte begeistert mit.
Nicht unerwähnt bleiben sollten auch die Eigengewächse der Garde, die mit ihren Tänzen auf der Bühne nicht nur die Löcher im Programm gekonnt überbrückten, sondern auch bewiesen, dass es nicht an einsatzfreudigem Nachwuchs fehlt.