Jecke der Region können aufatmen — die Züge finden statt

Verschärfte Sicherheitsauflagen können durchweg erfüllt werden.

Foto: Blazy

Ratingen. Große und kleine Jecken dürfen sich freuen: Der Kinderkarnevalszug in Lintorf (Sonntag, 26. Februar) und der Rosenmontagszug in der Innenstadt (27. Februar) können ziehen, weil die verschärften Sicherheitsauflagen durchweg erfüllt werden.

Ende der vergangenen Woche gab es ein Gespräch zwischen Arthur Lenhardt, Leiter des Rosenmontagszuges, und Polizeichef Elmar Hörster. Im Kern geht es darum, die Züge möglichst hermetisch abzuriegeln. Hintergrund: Bei dem verheerenden Berlin-Attentat war ein Lkw in eine Menschenmenge gesteuert worden.

Diese theoretische Möglichkeit will man Hilfe besonderer Absperrmaßnahmen unbedingt ausschließen. „Das THW wird die wichtigen Straßen mit Hilfe von Fahrzeugen sperren“, berichtet Lenhardt. Zu den neuralgischen Stellen gehören unter anderem die Industriestraße, Bahnstraße und der Europaring. Der Zugleiter zeigte sich erfreut darüber, dass man diese Lösung gefunden hat. „Das THW kennt die Ratinger Gegebenheiten aus dem Effeff. Es ist eine sehr gute Lösung.“

Die Bilder des Sattelschleppers, der vor wenigen Wochen in eine Menschenmenge auf einem Berliner Weihnachtsmarkt raste, sind vielen immer noch präsent. Viele Städte in NRW reagieren angesichts der neuen Sicherheitslage auf den Anschlag und verschärfen ihr Sicherheitskonzept für die anstehenden Karnevalsumzüge. In der Landeshauptstadt Düsseldorf werden große, mit Bauschutt gefüllte Container dafür sorgen, dass schwere Lkw nicht in eine Menschenmenge hineinfahren können.

Wie sieht es mit der Sicherheit in anderen Städten des Kreises aus? „Die Polizei hat mit den Veranstaltern gesprochen und ein Sicherheitskonzept aufgestellt“, sagt Sprecher Ulrich Löhe. Es sei klar, dass in diesem Jahr besonderer Wert auf das Sperren von Straßen gelegt werde. Löhe warnte eindringlich vor Panikmache und wünscht sich, dass die Leute unbeschwert und fröhlich Straßenkarneval feiern. Doch so unbeschwert und fröhlich sind die Organisatoren der Umzüge im Vorfeld schon nicht mehr. In Hilden sind etwa 6 000 Euro zusätzlich für Sicherheitsmaßnahmen nötig. In Erkrath gibt sich Gabi Bunk, Präsidentin der Karnevalsgesellschaft „Die Letzten Hänger“, ungewöhnlich wortkarg, wenn es um das Thema Karnevalszug geht.

Nur so viel: „Der Zug findet auf jeden Fall am Samstag, 18. Februar, statt“, sagt Bunk. Hinter den Kulissen brodelte es aber gewaltig. Gerüchten zufolge soll das Ordnungsamt in Erkrath die Genehmigung für den Zug zurückgezogen haben — so lange, bis die geforderten Aauflagen erfüllt sind.