„Jonges“ feiern Vereinsgeburtstag
Zum 60-jährigen Bestehen des Heimatvereins kam die komplette Lokalprominenz ins Stadttheater.
Ratingen. Am Ende war es das Geburtstagskind, das — zumindest kulturell gesehen — ein großes Geschenk an seine Gäste verteilte. Zum ersten Mal standen der Knabenchor Hösel, der Konzertchor ’73 und das Jugendsinfonieorchester der Musikschule gemeinsam auf der Bühne und zelebrierten am Ende der Matinee zum 60. Geburtstag der Jonges eine Version von Beethovens „Ode an die Freude“, die unter die Haut ging.
Peter Beyer, CDU-Bundestagsabgeordneter
So viel musikalische Kompetenz auf einmal hatte es bis dato in der Dumeklemmerstadt noch nicht gegeben. Und als zum Ende des Stückes die Besucher im Stadttheater, das nahezu komplett besetzt war, gemeinsam mit den Musikern sangen, war Jonges-Baas Georg Hoberg deutlich die Rührung anzusehen. Es war der gelungene Abschluss einer ganz besonderen Feierstunde, zu der nahezu die komplette Lokalprominenz aufmarschiert war.
Auch viele Vereine hatten Abordnungen zur Gratulation geschickt. Die Jonges, die immer noch nur einen Katzensprung von der magischen Marke von 1000 Mitgliedern entfernt sind, sind eine echte Hausnummer in der Dumeklemmerstadt. Jonges-Sprecher Dieter Wellmann war zufrieden mit der Veranstaltung. Er betonte: „Es war ein rundum gelungener Vormittag.“
Vorher hatte es dem Anlass entsprechend auch eine Festrede gegeben: „Die Jonges sind gelebte Tradition, sie sind das, was man Heimat nennt“, hatte es zuvor CDU-MdB Peter Beyer in seiner Geburtstagslaudation gesagt. Ein Verein wie die Jonges sei von großer Bedeutung, um den Menschen immer wieder vor Augen zu führen, welch große Bedeutung eben jener Begriff Heimat habe.
Eine Vorlage, die Hoberg dankend aufnahm und direkt in Relation zur aktuellen Situation in Ratingen setzte: „In unserer Stadt leben rund 1500 Menschen, die ihre Heimat aufgrund von Krieg und Gewalt verlassen mussten und nun die Möglichkeit haben, in Ratingen eine neue Heimat zu finden.“ Mahnende Worte des Jonges-Vorsitzenden, die deutlich machten, dass Heimat nicht unbedingt nur etwas mit dem Ort der Geburt zu tun hat, sondern durchaus auch ein Gefühl sein kann.
Und so hatte der Auftakt in das Geburtstagsjahr des größten Heimatvereins der Stadt eine sehr nachdenkliche Komponente, die auf der anderen Seite sehr gut zeigte, dass der Verein sich der Verantwortung bewusst ist, die er in jenen Tagen inne hat — ein beeindruckendes Statement.