Jungschützen verwöhnen ihre Gäste mit frischen Reibekuchen
Das Königsschießen war eine gelungen Vorbereitung des Festes.
Ratingen. Der 16-jährige Jordi griff als erster Jungschütze am Schießstand zum Luftgewehr. Seine Vereinskollegen und alle anderen Höseler von zwölf bis 24 Jahren konnten es ihm gleich tun und um die Würde des Jungschützenkönigs (oder Königin) schießen. „Ich gehöre dem Verein an und komme regelmäßig zum Training. Als Vereinsmitglied möchte ich gerne den HBSV als Jungschützenkönig repräsentieren“, so der junge Schütze. Geht sein Wunsch dieses Jahr in Erfüllung, wird er am Schützenfestsamstag mit dem „großen“ Königspaar vorgestellt und gekrönt werden. Außerdem winkt dem Sieger ein kleiner Preis (Eisgutschein und Powerbank). Während Jordi schoss, buken seine Vereinskollegen Reibekuchen. 30 Kilo Teig, eine große Schüssel Apfelmus, ein Tablett Lachs sowie gekühlte Getränke standen für die Gäste bereit. Im letzten Jahr wurde nämlich beschlossen, das Jungschützenkönigschießen um zwei Wochen vorzuverlegen und die Schießveranstaltung noch um den Reibekuchenverkauf zu erweitern.
Bei schönem Sommerwetter zog es nicht nur die Höseler auf das Vereinsgelände. „Wir kommen gerne zu den Festen nach Hösel. Hier können wir uns nett unterhalten und brauchen nicht zu kochen“, sagte ein Ehepaar aus Ratingen Mitte. „Diese Veranstaltungen kann es aber nur geben, weil hier alle gemeinsam anpacken. Das macht unsere Feste aus“, meinte Horst Fenger.
Er weiß, wovon er spricht, wohnt er doch seit fünf Jahrzehnten in Hösel, ist fast genauso lange Mitglied des HBSV und Vater der aktuellen Schützenkönigin.
In zwei Wochen steht das Schützenfest im Veranstaltungskalender. Wer aber beim Höseler Bürger- und Schützenverein (HBSV) an Männer in Uniformen denkt, die von Musikgruppen begleitet in einem Festzug durch den Ort ziehen, liegt völlig falsch.
HorstFenger, Vater der amtierenden Königin
„Der HBSV versteht sich vielmehr als Bürgerverein, der die Höseler zusammenbringen und für ein geselliges Beisammensein sorgen möchte“, sagte Jürgen Werntges, erster Vorsitzender des Vereines und noch amtierender Schützenkönig. Am Samstag, den 27. August, wird er diesen Titel aber wieder abgeben müssen, wenn im Festzelt die neuen Majestäten ermittelt werden. Einen Krönungsball wird es auch in diesem Jahr nicht geben.
„Die Interessen der Höseler haben sich geändert. Sie möchten einfach gemeinsam feiern und fröhlich sein und keine großartigen Zeremonien und Reden über sich ergehen lassen. Auch die Könige selber möchten nicht mehr auf einem speziellen Thron sitzen, sondern lieber mitten im Geschehen sein“, erklärte „Noch-Königin“ Susanne Werntges. Für das gemeinsame Feiern wird es am Schützenfestwochenende genug Gelegenheit geben. Rock im Zelt, eine große Schlagerparty sowie ein bunter Familientag erwartet die Höseler Bürger und Gäste . mvk