Jongens wollen Garten zum Park machen
Beim Biwak des größten Heimatvereins von Ratingen gab dessen Baas Georg Hoberg einen Ausblick auf die neue Großprojekte.
Ratingen. Wenn die Jonges zum traditionellen Biwak auf den Lohof von Hanno Paas rufen, ist das sowas wie ein Pflichttermin im Sommer. Wer in Politik, Verwaltung und Brauchtum etwas auf sich hält, lässt sich dort sehen. Für Georg Hoberg, Baas der Jonges, ist dieser Abend immer eine gute Gelegenheit, für die neuen Projekte und Ideen des größten Ratinger Heimatvereins Werbung zu machen. Denn nach der gelungenen Restaurierung des Portikus in der Innenstadt haben die Jonges bereits Großes im Blick: „Wir wollen uns um den kleinen Bruder des Poensgen-Parks kümmern, den Zier- und Kräutergarten von Ernst Poensgen.“
GeorgHoberg, Baas der Jonges,
Der soll renaturiert werden, fristet er doch — in Wurfweite gelegen — bisher eher ein Schattendasein im Gegensatz zu seinem großen Bruder den Landschaftspark. „Wir versuchen, in der Politik und in der Verwaltung die entsprechenden Tore für dieses Projekt zu öffnen. Denn alleine können wir das nicht schaffen“, sagt Hoberg. Dicke Bretter musste er dazu bisher mit seinen Vorstandskollegen bisher wohl nicht bohren: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Ein renommierter Landschaftsarchitekt hat erste Pläne vorgelegt, wie der ehemalige Ziergarten aussehen könnte, was für Anpflanzungen beispielsweise getätigt werden müssen. Und das wird richtig teuer. Eine mittlere sechsstellige Summe wird nötig sein, um das Projekt umzusetzen. „Wir beteiligen uns gerne, aber das können die Jonges nicht stemmen“, macht Hoberg klar.
Eine andere Herzensangelegenheit des Jonges-Baas ist die Zahl von 1000 Mitgliedern zu überschreiten. Viel fehlt nicht mehr, bei rund 950 Männern liegt der Verein momentan: „Wir haben viele Neuaufnahmen, aber aufgrund der Altersstruktur sterben eben auch Mitglieder. Und das führt dazu, dass wir immer ungefähr auf demselben Level bleiben. Aber das ist gar nicht schlimm, wir sind sehr zufrieden mit den Entwicklungen“, so Hoberg. Und auch beim Biwak waren die mitgebrachten Anträge auf Mitgliedschaft schnell vergriffen. Doch nicht nur die Jonges selbst nutzen das Biwak, um sich um Projekte zu kümmern. Peter Hense, Chef des Karnevalsausschusses, musste immer wieder Fragen nach dem neuen Prinzenpaar beantworten: „Wir sind auf einem guten Weg, aber solche Gespräche führe ich nicht auf dem Biwak. Es müssen noch letzte Fragen geklärt werden, dann können wir das neue Prinzenpaar präsentieren“, sagte Hense. Und auch ein Schirmherr soll so gut wie sicher gefunden sein, auch wenn der oberste Karnevalist der Stadt sich da nicht in die Karten schauen lassen wollte
Viel Schulterklopfen gab es übrigens für Ordnungsdezernent Frank Mendack, scherzhaft als Ratingens oberster Abschlepper bezeichnet. Er hatte mit den Mitarbeitern des Ordnungsamtes zahlreiche Flughafenparker in Tiefenbroich abschleppen lassen und ein deutliches Zeichen gegen dubiose Parkfirmen gesetzt.