Deponie Breitscheid bleibt Streit-Thema
Bezirksregierung ist mit den Ergebnissen aus einem von der Stadt Ratingen in Auftrag gegebenen Gutachten nicht einverstanden.
Breitscheid. Im Streit um die Erweiterung der Deponie Breitscheid widerspricht die Bezirksregierung einem Gutachten, dass die Stadt Ratingen in Auftrag gegeben hat. „Das Gutachten kam zum Ergebnis, dass ein Festhalten an der Darstellung des Deponiestandortes Breitscheid im Regionalplan nicht erforderlich und vor allem nicht zu vertreten sei. Insofern gab das Gutachten unseren Bedenken Recht“, so Jörg Maaßhoff, CDU-Ratsherr. In einer Bürgerversammlung am Donnerstag, 8. September, 19 Uhr, wird im Katholischen Gemeindezentrum über den aktuellen Sachstand informiert.
Entschieden sei in der Sache noch nichts, sagte Ewald Vielhaus, CDU-Fraktionschef und als Mitglied des Regionalrats bestens informiert. Er vertrete bei der Änderung des Regionalplans, der derzeit offengelegt sei, natürlich auch die Interessen Ratingens. Da habe er schon „gute Arbeit“ geleistet. Maaßhoff sagte, dass die Bezirksregierung dem Gutachten unter anderem mit der Begründung widerspreche, dass Erzeugern großer Mengen mineralischer Abfälle neue Deponierungsmöglichkeiten eröffnet werden müssten. Und: „Außerdem verfüge der Standort der Deponie Breitscheid über ein Alleinstellungsmerkmal im Regierungsbezirk, da nur hier noch ein neuer, gewerblicher Betreiber langfristig im Wege einer Deponieerrichtung für die Eigenentsorgung seine Entsorgungssicherheit gewährleisten könnte.“
Doch die Sicherheit wird nicht nur von der Bürgerschaft Breitscheid angezweifelt: Wie berichtet, fielen an der bestehenden Deponie bereits Pumpen aus. Bürger fürchten, dass giftiges Sickerwasser ins Grundwasser gelangen könnte. Maaßhoff: „Es wurde uns von der Bezirksregierung mitgeteilt, dass keine Gefahr bestehe. Gleichzeitig aber stellte sich auch heraus, dass das Sickerwasser weder abgepumpt noch entsorgt wurde.“ Das zeige, dass der Standort für eine weitere Deponie ungeeignet sei.