Karneval und Sturm halten Feuerwehr in Atem
Die Einsatzkräfte transportierten 74 Personen.
Ratingen. Dauerstress für die Einsatzkräfte am Altweiber-Donnerstag in Ratingen: Insgesamt mussten die Feuerwehr und die Hilfsorganisationen der Malteser Hilfsdienste und der Johanniter-Unfall-Hilfe 74 (2016: 70) Personen transportieren, 24 (14) Personen waren alkoholisiert. 19 weitere Personen hatten sich Schnittverletzungen zugezogen. Zusätzlich wurden durch die Einsatztrupps weitere 58 (61) Hilfebedürftige versorgt, die aber nicht in ein Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Eine große Hilfe waren erneut die Unfallhilfsstelle am Marktplatz und der Sanitätsdienst an der Stadthalle.
Gegen 10.30 Uhr wurde der Feuerwehr eine größere Ölspur gemeldet, die sich durch das Innenstadtgebiet zog. Die Berufsfeuerwehr und der Löschzug Mitte beseitigten die Umweltgefahr. Hier war zumindest für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte „Straße schrubben“ statt feiern das Motto. Im weiteren Verlauf musste die Berufsfeuerwehr mit dem Kleineinsatzfahrzeug gewaltsam eine Tür öffnen, um eine hilflose Person zu retten. Der Rettungsdienst konnte die medizinische Versorgung übernehmen.
Ab den Nachmittagsstunden machte sich dann das heranziehende Sturmtief „Thomas“ bemerkbar. Bis in die Nacht hinein mussten die Einsatzkräfte weitere neun sturmbedingte Einsätze abarbeiten. In den meisten Fällen handelte es sich um umgestürzte Bäume oder Schäden an Dächern. Unterstützt wurde die Berufsfeuerwehr von den Standorten Mitte und Breitscheid der Freiwilligen Feuerwehr. Umgestürzte Bäume waren die Ursache für massive Störungen im Regionalverkehr — unter anderem auf der stark frequentierten Linie der S 6 zwischen Essen und Köln.
Eine Besonderheit: Mitten in der heißen Phase der Altweiberfeierlichkeiten traten an einem Rettungswagen schwere Reifenschäden durch herumliegendes Glas auf. Das Fahrzeug war in einer Gaststätte am Marktplatz im Einsatz, die Besatzung bemerkte am Krankenhaus, dass alle vier Reifen so schwer beschädigt waren, dass es nicht mehr fahrtauglich war.
Das Team des Löschfahrzeuges rückte daraufhin von der Hauptfeuer- und Rettungswache Ratingen mit Ersatzreifen zum Havaristen aus und wechselte in „Formel 1“ Manier die Reifen, um den Rettungswagen schnellstmöglich wieder startklar zu machen. Red/kle