Umwelt Kinder brauchen Elterntaxis nicht

Ratingen. · Schulkinder sammeln „Grüne Meilen“ für umweltfreundlich zurückgelegte Strecken.

Schulkinder übergeben „Grüne Meilen“ an Bürgermeister Klaus Pesch. Diese Strecken haben sie ohne Elterntaxi zurückgelegt.

Foto: RP/Stadt Ratingen

Das Projekt „Kindermeilen – Kleine Klimaschützer unterwegs“ wurde im Rahmen des Klimaschutzmanagements der Stadt erstmals an Schulen und Kindergärten durchgeführt. Ziel der Kampagne des Klima-Bündnis ist es, dass Kinder spielerisch lernen, wie sie umweltfreundlich mobil sein und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

In ganz Europa werden dabei zum Schutz des Weltklimas „Grüne Meilen“ gesammelt. Jeder Weg, der klimaschonend – also zu Fuß, mit dem Roller oder Rad, per Bus oder Bahn – zurückgelegt wird, wird mit einer Grünen Meile prämiert. Die Kleinen zeigen den Großen, dass sie handeln, statt zu verhandeln: Sie setzen Klimaschutz konkret und praktisch in ihrer Lebenswelt um.

Vier Einrichtungen mit 500 Kindern haben mitgemacht

Im Juni diesen Jahres startete Klimaschutzmanagerin Elena Plank zusammen mit dem Jugendamt und dem Schulverwaltungsamt einen Aufruf an alle Ratinger Schulen und Kindergärten. Die Kosten für die Materialien zur Aktion inklusive Sammelalben, Stickerbögen und Begleitmaterial für Erzieher und Lehrer wurden aus dem Budget der Klimaschutzmanagerin übernommen.

„Wir freuen uns, dass im ersten Jahr bereits vier Einrichtungen mit mehr als 500 Kindern teilgenommen haben. Auch im nächsten Jahr werden wir das Projekt für die Ratinger Einrichtungen anbieten“, so Bürgermeister Klaus Pesch.

Am Familienzentrum Emmaus haben die 80 teilnehmenden Kinder 31 Meilen gesammelt. Am Kinder- und Jugendzentrum JuTu sammelte die Regenbogenkindergruppe während den Sommerferien 50 Meilen. Die Ergebnisse der beiden teilnehmenden Schulen zeigen deutlich, dass hier beachtlich viele Wege bereits klimaschonend zurückgelegt werden: Die Johann-Peter-Melchior-Schule beteiligte sich mit acht Schulklassen und sammelte insgesamt 1561 Meilen. An der Albert-Schweizer-Schule sammelten neun Schulklassen insgesamt 1989 Meilen.

Klimaschutzmanagerin Elena Plank zieht eine rechnerische Bilanz für das Projekt: „Nimmt man als durchschnittliche Länge des Schulwegs 3,5 Kilometer an, zeigt die Sammelaktion, dass die Kinder im Rahmen der Aktion mehr als 12 000 Kilometer klimaschonend zurückgelegt haben. Wären diese Strecken dagegen im sogenannten Elterntaxi zurückgelegt worden, hätte dies circa 1900 Kilogramm klimaschädliches CO2 verursacht.“

Die „Grünen Meilen“ wurden in der Johann-Peter-Melchior-Schule von den Kindern an Bürgermeister Pesch überreicht. Gleichzeitig konnten die Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Schule ihre Meilen an den stellvertretenden Bürgermeister Wolfgang Diedrich überreichen.

Neben einer Urkunde erhielten die Einrichtungen einen Erlebnis-Gutschein für einen Ausflug zum Umweltbildungszentrum in Leverkusen. Somit können die Kinder auch nächstes Jahr die Themen Mobilität, Klimawandel und Energie mit dem pädagogischen Angebot vor Ort erleben.

Ratinger Kinder tragen zum weltweiten Ergebnis bei

Die „Grünen Meilen“ der kleinen Klimaschützer werden jedoch nicht nur von der Stadt Ratingen gewürdigt, sondern auch auf internationaler Ebene: In der vergangenen Woche wurden die 3631 Meilen aus Ratingen, zusammen mit allen anderen Meilen aus Europa, nach Polen geschickt und den Teilnehmern der 24. UN-Klimakonferenz in Katowice übergeben. In diesem Jahr haben mehr als 150 000 Kinder aus neun verschiedenen Ländern 2 272 041 Meilen gesammelt.

Auch im nächsten Jahr haben Kindergärten, Jugendeinrichtungen und Schulen wieder die Möglichkeit, sich an der Klimaschutzkampagne zu beteiligen. Es wird vorab um Anmeldung gebeten mit Angaben zur Anzahl der teilnehmenden Kinder, sodass die Materialien den teilnehmenden Einrichtungen erneut kostenfrei zur Verfügung gestellt werden können.

Weiterführende Informationen zur Kampagne „Kindermeilen – Kleine Klimaschützer unterwegs“ finden Interessierte im Internet, und zwar auf der Webseite der Kampagne und auf der städtischen Klimaschutzseite.