Kongo-Tag soll das Bewusstsein schärfen

Die Evangelische Kirche lädt am Sonntag zum Aktionstag ein.

Foto: Red

Ratingen. Die Probleme in der weiten Ferne liegen doch so nah — dieser Grundsatz könnte als Leitmotiv für den ersten großen Kongo-Tag dienen, der am Sonntag, 13. November, zwischen 10 und 15.30 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche und im Haus am Turm veranstaltet wird. Seit 1985 besteht über die Vereinte Evangelische Mission (VEM) eine Partnerschaft zwischen dem Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann und zwei Kirchenkreisen im Kongo. Pfarrer Frank Wächtershäuser hat in diesem Jahr das afrikanische Land erstmalig besucht.

Der Theologe aus Lintorf ist auch Vorsitzender des Kongo-Fachausschusses. Was Wächtershäuser schildert, könnte auf viele andere Beispiele im internationalen Bereich übertragen werden. Es geht ganz konkret um das Leben der Pygmäen, die aufgrund der massiven Tropenholzgewinnung ihren Lebensraum, ihren Halt und ihre Balance verlieren. Die Folgen sind gravierend und enden in einer verheerenden Perspektivlosigkeit.

Seit dem Jahr 2013 gibt es ein EU-Abkommen für die Einschränkung von Tropenholz-Importen, doch „es gibt viele Wege, dieses Abkommen zu umgehen“, betont Wächtershäuser, der im Kongo gesehen hat, wie die Pygmäen immer mehr aus ihren heimischen Urwald-Gebieten vertrieben werden und zum Spielball der internationalen Handels-Politik geworden sind. Aus den Schilderungen des Pfarrers lässt sich heraushören, dass es vor allem kriminelle Strukturen sind, die diese Form von Ausbeutung der Menschen und der Natur ermöglichen.

Der Kongo-Tag soll den Fokus auf diese Probleme lenken: Das Programm, das vor allem Schülern zu empfehlen ist, beginnt um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Evangelischen Stadtkirche. Um 11 Uhr schließt sich ein Vortrag von Wächtershäuser an. Nach dem Mittagessen (12.30 Uhr im Haus am Turm) gibt es dort am Nachmittag (13.45 bis 14.45 Uhr) Workshops und ein Schlussplenum.