Ratingen Krankenhäuser und Heime machen dicht

Ratingen. · Um Patienten und Bewohner vor dem Coronavirus zu schützen, gelten strenge Vorgaben.

Im St. Marien-Krankenhaus und den Seniorenheimen gilt Besuchsverbot.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Schon vor mehreren Wochen wurde im St. Marien-Krankenhaus eine Task-Force zum Umgang mit dem Coronavirus eingerichtet. Vertreten sind unter anderem die ärztliche und pflegerische Direktion, die Krankenhaushygiene sowie die Geschäftsführung. Diese Arbeitsgruppe, die in engem Austausch mit dem Kreisgesundheitsamt steht, schätzt die Lage täglich neu ein und beschließt notwendige Maßnahmen für das Krankenhaus und die beiden Seniorenheime.

In der vergangenen Woche wurden bereits sämtliche Veranstaltungen abgesagt und Besuchsregelungen eingeschränkt. Nun gilt im St. Marien-Krankenhaus und in den beiden Seniorenheimen ein striktes Besuchsverbot. In begründeten Fällen gibt es Ausnahmeregelungen. Dies betrifft (werdende) Väter und Angehörige von Patienten und Bewohnern im Sterbeprozess. Angehörige werden gebeten, ihren Besuch in diesen Fällen vorab telefonisch auf den Stationen beziehungsweise in den Wohnbereichen anzukündigen. Generell ist bei diesen Ausnahmen nur ein Besucher pro Tag und Patient für eine Stunde möglich. Bei Erkältungssymptomen (Fieber, Husten) müssen Angehörige allerdings auch in diesen Fällen auf einen Besuch verzichten. Auf der Intensivstation ist ein Besuch aktuell grundsätzlich nicht mehr möglich.

Patienten und Bewohner, die die Einrichtungen selbstständig verlassen können, werden außerdem gebeten, dies zu ihrem eigenen Schutz bis auf Weiteres zu unterlassen. Darüber hinaus bleiben die Cafeterien für Patienten, Bewohner sowie Besucher vorerst geschlossen. „Besonders wichtig ist jetzt der richtige Umgang der Bevölkerung bei Verdacht auf eine Corona-Infektion. Unsere Notaufnahme muss weiterhin für die Behandlung von medizinischen Notfällen zur Verfügung stehen“, betont Ralf Hermsen, Geschäftsführer der St. Marien-Krankenhaus.

Die 360 Grad-Klinik an der Rosenstraße hat ebenfalls Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Sie basieren auf einem Erlass des NRW-Gesundheitsministeriums: Für jeden Patienten ist derzeit nur ein Besucher pro Tag für maximal eine Stunde erlaubt. Die Besucher werden gebeten, einen Abstand von einem Meter zu ihren Mitmenschen einzuhalten. Sollte jemand selbst Anzeichen eines Infektes aufweisen, ist ein Besuch untersagt.

DRK bittet dringend
um Blutspenden

Keine Einschränkungen dagegen gibt es bei den Blutspendeterminen. „Blutspenden ist alternativlos“, sagt Stephan David Küpper, Sprecher des DRK-Blutspendedienstes West in Breitscheid. Chronisch Kranke müssten auch in diesen Zeiten weiter versorgt werden. Allerdings werden bei den Blutspendeterminen wie am Donnerstag, 26. März, von 15 bis 19.30 Uhr im Gemeindesaal Haus am Turm, Angerstraße 11 und montags bis freitags von 14 bis 20 Uhr im Blutspendezentrum am Linneper Weg 1 besondere Vorkehrungen getroffen. „Jeder, der sich nur ansatzweise nicht wohl fühlt, bleibt bitte jetzt zu Hause“, sagt Küpper. Ebenso Menschen, die kürzlich Urlaub in einem der ausgewiesenen Risikogebiete gemacht haben. Alle anderen dagegen sind herzlich und dringend zur Blutspende eingeladen.

Das DRK hat bei seinen Terminen auch die Prozesse geändert. Gleich am Eingang gibt es die Möglichkeit der Handdesinfektion. Die Spender werden noch einmal ganz genau befragt, und bei ihnen wird die Temperatur gemessen.