Neues Konzept Landesmuseum geht auf junge Leute zu

Ratingen. · Das Haus in Hösel soll für die jüngere Generationen attraktiver und zukunftsfähig werden.

Berieten über ein neues Konzept: Susanne Peters-Schildgen (v.l.), Sebastian Wladarz, Eckhard Pols, Peter Beyer und Rüdiger Scholz.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Durch das Oberschlesische Landemuseum an der Bahnhofstraße in Hösel soll künftig mehr europäischer Wind wehen, das jedenfalls wünscht sich der Ratinger CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer, stellvertretender Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag. Er und der Vorsitzende der Gruppe, Eckhard Pols, trafen sich gestern mit Vertretern aus Nordrhein Westfalen, der Stiftung Haus Oberschlesien und der stellvertretenden Museumsleiterin Dr. Susanne Peters-Schildgens über eine Neuausrichtung des Hauses.

Es gibt schon lange Überlegungen für ein neues Konzept

Wie Pols erklärte, gibt es derzeit in der CDU/CSU eine Arbeitsgruppe, die derzeit alle landsmannschaftlichen Museen begutachtet, um zu sehen, wie sie aufgestellt sind und wie „wir diese in die Zukunft bringen können“.

Das Haus in Hösel macht da keine Ausnahme. Überlegungen zu einer konzeptionellen Neuausrichtung habe es schon einige Zeit gegegen, wie Schildgen sagt, allerdings hat durch den Schnitt in der Leitung des Museums das Thema neue Fahrt aufgenommen.

Und deshalb hat die Neubesetzung der Stelle der Museumsleitung auch oberste Priorität. Die Stelle soll möglichst bald ausgeschrieben werden. Noch in diesem Jahr, so Beyer, könnte es mit einer Neubesetzung klappen. Bis dann das neue Konzept steht, die erforderliche Umgestaltung des Hauses und mögliche Umbauten erfolgt sind, dürften insgesamt noch zwei bis drei Jahre ins Land gehen.

Die CDU-Vertreter von Bund und Land sind sich jedoch einig, dass das 22 Jahre alte Museum in Hösel interaktiver und mit neuen Medien ausgestattet werden muss, um zukunftsfähig zu bleiben und weit über die Grenzen Ratings hinaus zu wirken. Denn die Zahl der einst aus Oberschlesien Vertriebenen wird aufgrund des Alters immer kleiner. „Wir müssen schauen, wie wir das Haus der zweiten und dritten Generation näher bringen“, sagt Pols, um es eben langfristig zu erhalten. Und deshalb wünscht sich Beyer auch, dass der europäische Aspekt der Geschichte mehr herausgestellt wird. Das Haus in Hösel soll nach Möglichkeit ein Lernort für Studenten aus ganz Europa und auch für Schüler aus der Umgebung werden, ein Ort der kulturellen europäischen Begegnung und der politischen Bildung. Susanne Peters-Schildgen betont bei aller Neukonzeption jedoch, dass das Bewährte weiterhin beibehalten werden soll. „Wir werden auch weiterhin ein Familienmuseum und für die Menschen vor Ort da sein.“ Um das neue Konzept auf den Weg zu bringen, bedarf es aber auch politischer Mehrheiten sowie der finanziellen Abstimmung zwischen Bund und Land, denn das Oberschlesische ist, wie der Name es sagt, ein Landesmuseum. Die Stelle des Kulturreferenten dagegen wird vom Bund finanziert. Ganz ohne finanzielle Unterstützung, da waren sich gestern alle beteiligten Akteure einig, wird die gewünschte Neukonzeption des Museums in Hösel nicht möglich sein.