Kurzfilmfestival: Die Löwen sind verteilt
Drei Beiträge teilen sich auf dem Kurzfilmfestival Ratinale den ersten Platz.
Ratingen. Nicht nur an der Croisette in Cannes wurde der rote Teppich ausgerollt, Glamour und neue Filme gab es auch in Ratingen. Bereits zum siebten Mal die Ratinale gefeiert. Rund 60 Teilnehmer hatten zwölf Filme ins Rennen geschickt.
„Inhaltlich und vom handwerklichen Können ist das eine gewachsene Erfolgsgeschichte“, sagte Marion Ramrath, Mitglied der Jury. Als Erstplatzierte durften sich die Macher von „Schachmatt“, „Im Visier“ und „Zwei Welten so nah“ über den begehrten Preis, einen stilisierten Ratinger Löwen, freuen.
Doch bevor es zur Preisverleihung durch Johannes Maas, Chef des Jugend- und Kulturzentrums, kam, ging es zunächst ins Kino. „Das ist ein total aufregendes Gefühl, jetzt seinen eigenen Beitrag zu sehen“, fieberten einige Filmemacher aufgeregt dem Start entgegen.
Drehbuch, Licht, Ton, Schnitt, Regie und besondere Effekte — für alles waren die Teilnehmer selbst verantwortlich. Gedreht wurde an städtischen Orten, einige Ecken aus dem Jugendzentrum oder bekannter Adressen wie dem Kunsthaus ließen sich leicht identifizieren.
Andere erschienen in einem neuen Kontext. So wie das Wohnheim für Asylsuchende in unmittelbarer Nähe des noblen Viertels Hösel. „Alles, was man aus Hösel nicht kennt, erlebt man rund um dieses Heim“, erzählte Jahrespraktikant Julian (17).
Die Dokumentation „Zwei Welten so nah“ thematisiert den Kontrast dieser unterschiedlichen Wirklichkeiten anhand verbriefter Grundrechte wie dem Schulbesuch. Philipp (14), Gymnasiast erzählt, wie gerne er seine Hobbys pflegt — er spielt Klavier, Gitarre und Fußball — und dass er später gerne zum Fernsehen ginge, am liebsten als Moderator. Can (9) dagegen wäre froh, wenn man ihn überhaupt zur Schule ließe. „Die haben keinen Platz für mich.“
Ob neu interpretierter Music-Clip, krimiähnliches Schurkenfangen oder Schocker mit Special-Effects — jeder Beitrag wurde ausgiebig beklatscht und bekam damit seine verdiente Anerkennung. Und auf der Premierenfeier wurde bei Sekt und Selters darüber gefachsimpelt, wie neue Filme entstehen sollen. Einhelliges Fazit von Annalena, Merlit, Carl, Maximilian, Niklas, Linda & Co: „Es war eine tolle Erfahrung und hat irre viel Spaß gemacht.“