Ratingen Letzter Ascheplatz soll verschwinden
Ratingen. · Nun ist es amtlich: Der letzte Platz an der Schwarzbachstraße soll gegen eine neue Sportanlage ausgetauscht werden. Die Bürger Union kritisiert, dass der Alternativvorschlag „ignoriert wird“.
Der letzte Ascheplatz der Stadt verschwindet von der Bildfläche. Ratingen bekommt eine weitere schmucke Sportanlage – und zwar an der Schwarzbachstraße. Das alte Gebäude, das noch auf dem Gelände steht, werde man zu späterer Zeit anpacken, betonte Bürgermeister Klaus Konrad Pesch.
Angeregte Debatte über zukünftigen Platz beginnt
Vor dem abschließenden Votum hatte es eine angeregte Debatte zur Frage gegeben, warum auf diesem Areal erneut ein Fußballplatz entstehen muss. Die Bürger Union (BU) zeigte diesem Plan die rote Karte, man müsse an diesem Standort alternative Bewegungsangebote für Bürger machen, so Angela Diehl, die erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Der Sportentwicklungsplan, der 60 000 Euro gekostet hat, sehe dies so vor. Aber man ignoriere diesen Leitfaden vollends, kritisierte die Politikerin, „alles, was in diesem Sportentwicklungsplan steht, wird negiert, das ist doch bekloppt“. Am Ende stand die BU klar im Abseits, weil sie sich mit ihrer Position nicht durchsetzen konnte.
Sportdezernent Rolf Steuwe betonte, dass man die Maßnahme an der Schwarzbachstraße angesichts eines vorgezogenen Projektes auf der Anlage von Rot-Weiß Linforf zurückgestellt habe. Laut Sportstättenentwicklungsplan, der zuletzt im Jahr 2012 fortgeschrieben worden sei, werde man den Platz nun neu herrichten. Die Anlage werde zurzeit von der der Liebfrauenschule und dem Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium genutzt, außerdem trainiert dort der Fußballverein Türkgücü Ratingen, der sich laut Bürgermeister Klaus Konrad Pesch sehr darüber freut, dass demnächst auch Jugendmannschaften von Ratingen 04/19 auf dem neuen Platz spielen werden.
Der Verwaltungschef betonte, dass der Verein Bedarf angemeldet habe. Angela Diehl entgegnete: „Die wollen da doch gar nicht hin!“ Pesch sagte, dass es die BU gewesen sei, die gegen einen weiteren Fußballplatz auf dem Gelände des Sportparks Keramag gestimmt habe, „diesen Platz benötigt man aber jetzt“. Diehl konterte mit dem Hinweis, dass es auf dem Gelände am Götschenbeck „zu eng geworden wäre“.
Wie dem auch sei: Die deutliche Mehrheit des Rates zeigte sich mit der Absicht, die marode Anlage an der Schwarzbachstraße für mehr als 1,8 Millionen Euro modern herzurichten, einverstanden. Man benötige dieses Areal für den Schul- und Vereinssport. Steuwe fügte an, dass man Elemente aus dem Sportentwicklungsplan bereits umgesetzt habe.
Er nannte als Beispiel beleuchtete Laufstrecken. Christian Wiglow, Fraktionschef der SPD, erklärte: „Wir freuen uns auch für den Verein Türkgücü Ratingen, der seit 1987 besteht und viele junge Menschen aus Ratingen mit und ohne Migrationshintergrund eine sportliche Heimat gibt.
Neben dem Kunstrasen und der Ertüchtigung der Sportanlagen ist es allerdings aus Sicht der SPD auch nötig, die Umkleiden und Gebäude dringend zu sanieren. In den Etatberatungen wird die Fraktion dazu einen Antrag beraten.“
Hermann Pöhling, Fraktionschef der Grünen, betonte bei der angeregten Debatte : „Es ist schon erstaunlich, dass dieses Thema so intensiv diskutiert wird.“ Man sei gegen Überraschungen im Rat ja nie gefeit, sagte der Politiker
abschließend.