Lintorfer Weinmarkt: Im Dorf fließt reichlich Wein
Keine Langeweile in Lintorf: Am Wochenende locken Weinmarkt, Reitturnier und ein verkaufsoffener Sonntag.
Lintorf. Vier Tage lang ist Lintorf eine Partyzone. Wer bereits am Himmelfahrtstag ins „Dorf“ kam und das Gewusel sah, merkte schnell: Das hat mit Vatertag wenig zu tun. Vielmehr locken Trödelmarkt, Weinfest und Reitturnier die Einheimischen und Auswärtigen zu Tausenden an. Und die Party geht bis morgen weiter — zum Abschluss gibt es einen verkaufsoffenen Sonntag.
Der größte Partyschwerpunkt liegt an der Speestraße. Ein Jahr lang mussten die Lintorfer auf das Weinfest warten. Am Donnerstag war es schon um die Mittagszeit rappelvoll: Man kennt sich, man trifft sich. „Ich liebe das hier einfach“, sagte Rüdiger Schultheis. „Jedes Jahr komme ich her, und wenn das Wetter mitspielt, ist die Stimmung umwerfend.“ Er war mit ein paar Freunden da. „Wir haben hier leckeren Wein, können überall verkosten“, sagte er. „Und wenn der Pegel steigt, gibt’s Flammlachs im Brötchen.“
Eine weitere Attraktion sind die Tiere beim Reit- und Springturnier. Rund 1750 Reiter legen seit Donnerstag auf etwa 900 Pferden 33 Prüfungen ab. Zum Auftakt kamen rund 2500 Besucher zur Anlage an der Kalkumer Straße. Vom strassbesetzten Leder bis zu schlichten Stallhalftern, vom kleinen Shetlandpony bis zum hochgewachsenen Reitpferd — in Lintorf gibt es dieser Tage viel zu sehen.
Dass Reiten nicht nur die oberen Zehntausend interessiert, zeigen die vielen Familien, die sich die Tiere anschauen. „Ich finde Pferde einfach toll, die sind so schön weich und die riechen so gut“, sagte die sechsjährige Jule. Ihre große Schwester Sarah nickte. „Wenn ich neun bin, darf ich auch reiten, hat Papa gesagt. Das ist nur noch ein Jahr“, sagte die Achtjährige. Der Vater brummte: „Ich versteh’ nicht ganz, was die an den Gäulen finden. Aber was soll’s.“
Die Schnäppchenjäger tummelten sich am Donnerstag auf dem Trödelmarkt rund um den Beeker Hof. Obst, Gemüse, Kunst, Kitsch, Kleidung und Spielzeug wanderten in die Besuchertaschen. „Ich liebe es, über solche Märkte zu schlendern“, sagte Juliana Lewen. „Meine gesamte Wohnungseinrichtung ist vom Trödelmarkt. Irgendwo findet man immer ein Schätzchen, das perfekt dazu passt. Sowas finde ich viel persönlicher, als das Wohnzimmer von Ikea.“