Lösung für alte Wache rückt näher

Die Baugruppe WIR schlägt für das Gelände Wohnen für alle Generationen vor.

Ratingen. Lange wurde über die Zukunft der ehemaligen Hauptfeuer- und Rettungswache an der Lintorfer Straße diskutiert. Zuletzt gab es zwei Interessengruppen, die sich um das Gelände mit Ideen bewarben. Die Verwaltung favorisiert eindeutig den Entwurf der Baugruppe WIR (Wohnen Innovativ in Ratingen) für ein Mehrgenerationenwohnprojekt. Mit im Boot war noch die Interessentengruppe MAF (Mehrgenerationenwohnen Alte Feuerwache). Geplant sind von der WIR etwa 40 Wohnungen für alle Altersgruppen. Die Stadt will die Chance nutzen und den Seniorentreff Mitte dort neu als Mehrgenerationentreff aufbauen: Die alten Räume an der Minoritenstraße sind nicht behindertengerecht und dringend sanierungsbedürftig.

Foto: Joachim Preuss

Außerdem soll es Gruppen- beziehungsweise Einzelwohnungen für acht Bewohner mit Handicap geben. Denn mit im Boot als einer der 15 Gesellschafter ist auch Vibra (Verein zur Integration behinderter Kinder in Kindergarten und Schule). Die Idee einer Baugruppe liegt nach Angaben der Verwaltung darin, dass sich die zukünftigen Bewohner eines Wohnprojektes eigenständig zusammenfinden.

Besonders die SPD hatte sich stets für bezahlbaren Wohnraum im Herzen der Stadt eingesetzt und dabei auch die Senioren im Blick gehabt. Die alte Wache wird seit dem Wegzug der Feuerwehr ins neue Gebäude am Voisweg von der Stadt genutzt, zuletzt zogen nach dem Rathausabriss etliche Verwalter dort ein. Wenn das Rathaus Ende 2018 fertiggestellt ist, sollen die Gebäude freigezogen werden. Christian Wiglow, SPD-Fraktionschef: „Bezahlbarer Wohnraum kann auch städtebaulich sehr attraktiv sein.“

Für Baudezernent Jochen Kral habe nur die Baugruppe WIR den „Gedanken vom gemeinsamen Wohnen der Generationen“ wirklich abgebildet. Es sei eine „gute Lösung“. Die Baugruppe MAF fühlt sich benachteiligt, ihre Bewerbung sei nicht genügend bewertet worden. MAF hatte, so die Stadt, nach Ablauf der Bewerbungsfrist einen Konzeptentwurf des Vereins Senioren WG eingereicht (mittelpreisige Eigentumswohnungen für Leute im Alter ab 50).

Interessant werden dürfte die Diskussion um die Nutzung des ehemaligen Schlauchturmes, so Kral. Denn der TV Ratingen würde dort gerne einen Kletterturm „mit einem Schwerpunkt im Bereich der Erlebnispädagogik für Kinder und Jugendliche“ einrichten. Die Ratinger Architekten Lücker/Beckmann haben bereits Ideen vorgelegt — mit Aussichtsplattform und Klettersteig an der Außenwand fürs sogenannte Houserunning. Dabei „läuft“ man, gesichert wie ein Bergsteiger durch ein Seil, abwärts an der Fassade entlang. Auch Freeclimbing soll ermöglicht werden. Auch drinnen solle es einen Klettersteig in Form eines Parcours geben.