Höseler Grundschüler kümmern sich liebevoll um ihre Hühner

Im Schulgarten lernen die Kinder den Umgang mit den Leihhühnern.

Foto: Janicki

Hösel. Vier Wochen lang erleben die Kinder an der Höseler Grundschule „Natur zum Anfassen“. Die dafür benötigten Tiere nebst Stall und Material zum Versorgen wurden ihnen von einem Biobauern aus Breckerfeld zur Verfügung gestellt. Auch ein dicker Ordner mit vielen Informationen und Vorlagen zur Unterrichtsgestaltung oder für den Einsatz in der OGATA wurde mitgeliefert. Jede Woche ist eine andere Jahrgangsstufe für den Hühnerstall verantwortlich, am Nachmittag die OGATA. Auch abends, am Wochenende oder Feiertagen ist für die Tiere gesorgt.

Eltern und Lehrer haben sich organisiert und kümmern sich um die Hühner, wenn keiner mehr in der Schule ist. Und der Hausmeister schaut bei seiner morgendlichen und abendliche Runde auch noch mal in den Schulgarten, ob alles okay ist. „Ohne diese hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten wäre solch ein Projekt gar nicht stemmbar“, sagte Schulleiter Wilhelm Schmitz.

Was sie genau zu tun haben, erklärt Schülerin Lya. „Erst einmal müssen wir die Eier einsammeln, erst dann dürfen wir die Hühner herauslassen. Wir müssen sie füttern, ihnen Wasser geben und auch den Stall sauber machen“, so die Zweitklässlerin. Dabei ist es wichtig, sich langsam, ruhig und behutsam im Gehege zu bewegen. Wenn die Tiere dann einmal Zutrauen gefasst haben, können sie mit ausgestreckter Hand gefüttert oder gar gestreichelt werden. Und alle Kinder wissen, dass es nach dem Verlassen des Geländes unbedingt erforderlich ist, sich ordentlich mit spezieller Seife die Hände zu waschen.

Mitschüler Tim aus der vierten Klasse hat derzeit noch keinen „Hühnerdienst“, ist aber trotzdem im Schulgarten, um die Tiere zu beobachten. „Es macht ganz viel Spaß, zuzusehen, wie sie herumlaufen und auch mal das ein oder andere Huhn zu streicheln“, sagte er begeistert und erklärt auch gleich, was mit den Eiern geschieht. „Die kommen erst einmal in den Kühlschrank in der Küche der OGATA. Dann wird dort frisches Essen damit zubereitet.“

Die Idee zu diesem Projekt hatte Wilhelm Schmitz in den Osterferien, als er in der Zeitung von Leihhühnern las. Innerhalb kürzester Zeit hatte er ein Konzept entwickelt, die Zustimmung von Schulaufsicht, Schulverwaltung, Ordnungsamt, Veterinäramt und natürlich der Lehrer und Eltern eingeholt. Alle waren von diesem Projekt begeistert, die pädagogischen Ansätze hatten sie sofort überzeugt. Die Kinder lernen nämlich durch Beobachtung Verantwortung zu übernehmen. „Sie lernen beispielsweise, dass ein Huhn Kalk braucht, damit es Eier legen kann. Den Kalk nimmt es durch die Nahrung zu sich. Werden also die Eierschalen nicht einfach weggeworfen, sondern wieder dem Futter beigemengt, bekommt das Huhn seine natürliche Ration wieder, um neue Eier legen zu können“, berichtete Schmitz.