Lyrische Lieder sollen begeistern

Der Verein „Lied und Lyrik Rhein-Ruhr“ vergibt Preise für das beste Lied-Duo.

Foto: Achim Blazy

Der Verein „Lied und Lyrik Rhein-Ruhr“ ist noch ganz jung und ebenso klein, hat aber schon Großes vor: Unter der Federführung seines Vorsitzenden Dominikus Burghardt, in Ratingen bekannt als Leiter des Kammerchors, wird er in der kommenden Woche aus 16 musikalischen Paarungen das beste Lied-Duo auswählen — im Rahmen des ersten Lied-Duo-Wettbewerbs Rhein Ruhr, für jedermann anzuhören im Trimborn-Saal der städtischen Musikschule auf der Poststraße.

Die Entscheidung, das wissen die Organisatoren jetzt schon, wird schwer. Zulassen wollten sie ursprünglich nur zwölf Duos, haben dann aber auf 16 erhöht — der Qualität der Bewerber wegen, wie Burghardt betont.

Der Verein und der dazugehörige Wettbewerb wollen dem Lied als aus der Mode gekommene Gattung wieder zu mehr Geltung verhelfen. „Liederabende kommen im Konzertbetrieb zu kurz. Das Publikum ist derzeit sehr auf Konsum getrimmt, auf leichte musikalische Kost. Liederabende sind anspruchsvoller, fordern die Beschäftigung mit Musik und Text“, sagt Burghardt, Dozent an der Essener Folkwang-Hochschule.

Er und sein Verein wollen auf junge aufstrebende Sänger und ihre Begleiter aufmerksam machen — denn Preisträger würden von Konzertveranstaltern bevorzugt gebucht. Wer es dahin bringen will, muss sich in Ratingen zwei Herausforderungen stellen: dem französischsprachigen Kunstlied à la Ravel und Debussy und dem umfassenden Liederwerk des Mülheimer Komponisten August Bungert.

Das Teilnehmerfeld ist mit Musikern aus ganz Europa, Asien und Südamerika international besetzt. Vergeben werden Geldpreise, die mit Konzerten verbunden sind: in Ratingen — dort wird der Veranstalter der Kulturkreis Hösel sein—, in Köln, Essen und Siegburg. Außerdem wird ein Sonderpreis für die beste Interpretation von Liedern des Komponisten Engelbert Humperdinck vergeben.