Mit dem Enkeltrick 35 000 Euro ergaunert

Drei Betrugsversuche mit der alten Masche scheiterten, der vierte hatte Erfolg.

Ratingen. Dreimal ist der berühmte Enkeltrick misslungen, beim vierten Mal hatten die Betrüger am Dienstag doch Erfolg: Mit der bekannten Betrugsmasche haben sie eine 67-Jährigen aus West für einen angeblichen Hauskauf einer „alten Freundin“ 35 000 Euro abgeknöpft.

Gleich vier Betrugsversuche mit dem Trick wurden der Polizei gemeldet. Dabei rufen in der Regel Betrüger bei älteren Leuten an und geben sich als Verwandte, Enkel oder gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um finanzielle Hilfe.

Dabei wird oft auch eine Notlage vorgetäuscht. Meistens werden die Angerufenen durch wiederholte Telefonate gezielt unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer sich zur Hilfe bereit erklärt, wird ein Bote angekündigt, der sich dann mit einem zuvor vereinbarten Kennwort ausweist und das Geld abholt.

Erstes Opfer war am Dienstag eine 96-Jährige in Ratingen Ost, die um 12.30 Uhr von ihrer angeblichen Nichte angerufen wurde, die dringend 27 000 Euro brauchte. Offenbar hatte sich die Anruferin aber falsche Vorstellungen vom Vermögen der alten Dame gemacht. Denn als die Seniorin entgegnete, dass sie eine solche Summe nicht besitzt, war das Telefonat schnell beendet.

Gegen 15 Uhr erhielt eine 87-Jährige, ebenfalls in Ost, einen Anruf nach gleichem Muster. Hier wünschte die angebliche Nichte eine „finanzielle Unterstützung von nur 2000 Euro“. Die Angerufene ging tatsächlich zur Sparkasse, wo ein aufmerksamer Mitarbeiter aber den Enkel-Trick erkannte, die Kundin warnte und die Polizei alarmierte. Zur Geldübergabe kam die „Nichte“ dann aber doch nicht.

Eine 92-jährige Frau aus Ratingen Mitte wurde zwischen 15.15 und 16 Uhr mehrmals von einer angeblichen „Urenkelin“ angerufen, erhielt von der Seniorin aber keine Geldzusage.

Bei der 67-Jährigen aus West hatte die Betrügerin dann aber doch Erfolg: Sie gab sich als „alte Freundin“ aus, die gerade einen Haus kaufen wollte und überredete die Frau, 35 000 Euro beizusteuern. Gegen 17 Uhr holt die angebliche Sekretärin des Notars, eine Frau Weiß, das Geld des Opfers an der Berliner Straße ab.

Erst danach nahm die Frau Kontakt zu ihrer wirklichen Freundin, die nichts von einem Hauskauf wusste. Die Täterin war etwa 30 Jahre alt, 1,60 Meter groß, zierlich schlank mit schmalem Gesicht; sie hatte dunkle, mittellange Haare und ein gepflegtes Erscheinungsbild. joda